Südosteuropa:Merkel auf dem Balkan

Zu Beginn ihrer Balkan-Reise trifft die Kanzlerin den albanischen Regierungschef. Sie verspricht ihm Hilfe beim EU-Beitritt.

Von Nico Fried

Auftakt in Tirana: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zu Beginn einer zweitägigen Balkan-Reise Albanien Hilfe beim Beitritt zur Europäischen Union (EU) zugesagt. Merkel sagte am Mittwoch nach einem Treffen mit dem albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama, die europäische Perspektive dürfe nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müsse Realität werden. "Wir versuchen, Albanien auf diesem Weg zu unterstützen", so die Kanzlerin.

Albanien hat seit 2014 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Rama kündigte an, bis Ende des Jahres die Kriterien erfüllen zu wollen, um auch die Beitrittsverhandlungen eröffnen zu können. Die Integration des Westbalkans in die EU sei Teil des europäischen Friedensprojekts, so Rama. Mit Blick auf Tausende Albaner, die in Deutschland Asylanträge stellten, forderte Rama die Einstufung Albaniens als sicheres Herkunftsland. Damit wären Asylanträge von vorneherein nahezu aussichtslos. Merkel verwies auf die schon jetzt "verschwindend geringe Anerkennungsquote" und sagte, sie persönlich sei für eine Einstufung als sicheres Herkunftsland. Allerdings müssten dem auch die Bundesländer zustimmen.

Die Kanzlerin traf noch am Abend nach Belgrad weiter. Am Donnerstag steht dann ein Besuch in Bosnien-Herzegowina auf dem Programm.

© SZ vom 09.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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