Sudan:Mindestens 50 Tote bei Protesten

Bei Protesten gegen die Regierung im Sudan haben Sicherheitskräfte nach Angaben zweier Menschenrechtsorganisationen mindestens 50 Menschen getötet.

Bei Protesten gegen die Regierung im Sudan haben Sicherheitskräfte nach Angaben zweier Menschenrechtsorganisationen mindestens 50 Menschen getötet. Die Demonstranten seien durch Schüsse in Kopf und Oberkörper gezielt umgebracht worden, erklärten Amnesty International und das in New York ansässige Afrikanische Studienzentrum für Gerechtigkeit und Frieden. Unter den Opfern sei auch ein 14-Jähriger. Hunderte Menschen seien festgenommen worden. Nach Darstellung der sudanesischen Regierung wurden bei Zusammenstößen am späten Donnerstagabend 29 Menschen getötet, darunter auch Polizisten. Oppositionelle sprechen sogar von über 100 Toten.

Anlass der Proteste ist der am Montag anstehende Wegfall von Subventionen für Brennstoff. Tausende Menschen waren deshalb am Donnerstag auf die Straße gegangen, um gegen Korruption zu demonstrieren und den Rücktritt des langjährigen Präsidenten Oman Hassan Baschir zu fordern. Die Opposition hat nach den Freitagsgebeten zu neuen Protesten aufgerufen. "Mit Tötungsabsicht zu schießen - einschließlich des Zielens auf die Oberkörper und die Köpfe von Demonstranten - ist ein eklatanter Verstoß gegen das Recht auf Leben", sagte Lucy Freeman von Amnesty International. Der Sudan müsse diese Praxis seiner Sicherheitsorgane sofort abstellen. Sudanesische Regierungsvertreter konnten zunächst nicht für eine Stellungnahme erreicht werden. Informationsminister Ahmed Belal Osman hatte am Donnerstag Berichte über mehr 29 Tote als unzutreffend zurückgewiesen.

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