Suche am Hindukusch:Zwei Deutsche in Afghanistan vermisst

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Im Norden Afghanistans sind zwei Deutsche verschwunden. Außenminister Westerwelle schließt nicht aus, dass sie entführt worden sind. Die beiden Männer waren offenbar zum Wandern in Parwan unterwegs.

In Afghanistan werden zwei deutsche Staatsbürger vermisst. Das bestätigte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP). Es werde intensiv nach den Vermissten gesucht. Es sei nicht auszuschließen, dass die beiden entführt worden seien, erklärte Westerwelle.

Auch das Innenministerium in Kabul bestätigte am Dienstag, dass der Aufenthaltsort der beiden Deutschen unklar sei. Sie seien zuletzt in der Provinz Parwan nördlich von Kabul gesehen worden. Ministeriumssprecher Sediq Sediqqi sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Wir wissen nicht, ob sie entführt wurden. Bislang hat niemand die Verantwortung übernommen."

Die beiden Männer seien in Parwan zum Wandern gewesen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa arbeiten beide in Afghanistan.

"Wir haben die Gegend mit Hubschraubern abgesucht und Truppen hingeschickt aber bislang gibt es keine Anzeichen, dass sie gefunden wurden", sagte eine Sprecherin des Gouverneurs der afghanischen Provinz Parwan.

Der Polizeichef von Parwan, General Scher Ahmad Maladani, sagte der dpa: "Zwei deutsche Wanderer werden seit Freitag in Parwan vermisst." Sie hätten ihrem Fahrer gesagt, dass sie am Freitagnachmittag zurückkehren würden, seien dann aber nicht mehr aufgetaucht. "Also kam der Fahrer zu uns." Die Männer seien in der bergigen Salang-Gegend unterwegs gewesen. "Wir suchen immer noch nach ihnen und hoffen, sie zu finden."

Freitag ist in Afghanistan auch für Mitarbeiter deutscher Organisationen Feiertag. Die Taliban übernahmen zunächst nicht die Verantwortung für eine mögliche Geiselnahme. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte der dpa: "Wir haben keine Berichte über eine Entführung der beiden vermissten Deutschen. Wir prüfen das."

Im Juli 2007 hatte die Entführung von zwei deutschen Bauingenieuren wochenlang Schlagzeilen gemacht. Eine der beiden Geiseln war erschossen worden. Der zweite Ingenieur kam im Oktober 2007 nach 85 Tagen Geiselhaft frei.

© sueddeutsche.de/AFP/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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