Stuttgart 21: Schlichtung beginnt:Sieben Stunden für den Frieden

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Die Zeit der Vorgespräche ist vorbei - jetzt wird geschlichtet: Im Stuttgarter Rathaus präsentieren Befürworter und Gegner von Stuttgart 21 ihre Argumente. Heiner Geißler sieht das Treffen als Prototyp für künftige Streitthemen.

Video-Livestream

Die Polster der Stühle sind schwarz, die Tischplatten grau, das Holz hellbraun. Die Teilnehmer der Runde werden viel Zeit haben, sich an die Farbtöne zu gewöhnen. An diesem Freitag werden sie sieben Stunden zusammensitzen, fünf weitere Treffen folgen. Die Zeit der Vorgespräche und Abwägungen ist vorbei - nun soll die eigentliche Schlichtung den Konflikt um Stuttgart 21 lösen.

Stuttgart 21
:Schlichtung im Livestream

Stuttgart 21 - die Schlichtung im Livestream.

Vermittler Heiner Geißler zeigte sich vor der ersten Schlichtung, die live im Internet übertragen wird ( hier geht es zum Livestream), zuversichtlich: "Das, was wir heute machen, ist vielleicht ein Prototyp für später. Dass eben die Regierenden bereit sind, sich mit Bürgerinitiativen an einen Tisch zu setzen und auf Augenhöhe zu diskutieren und nicht von oben nach unten", sagte der ehemalige CDU-Generalsekretär im ZDF- Morgenmagazin.

Die Grünen zeigten sich derweil skeptisch. Der Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, der an den Schlichtungsgesprächen teilnimmt, kann sich ein gemeinsames Ergebnis am Ende der Gespräche nicht vorstellen. "Dafür müssten sich sehr viele mir zugängliche Informationen als falsch erweisen. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen", sagte Palmer der Leipziger Volkszeitung.

Auf die Frage nach einem einvernehmlichen Schlichtungsergebnis sagte Palmer: "Es wäre schon viel erreicht, wenn es gelänge, Einigkeit über die Faktenlage zu erzielen und dann das Volk entscheiden zu lassen." Der Volksentscheid müsse am Ende des Verfahrens stehen.

Bei dem Schlichtungsgespräch in Stuttgart geht es zunächst um die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. Beide Seiten werden zunächst eine jeweils 45 Minuten lange Präsentation des Themas liefern, bevor die Teilnehmer in eine Diskussion eintreten. Das Gespräch soll von 10 bis 17 Uhr dauern und wird von von den Fernsehsendern Phoenix und SWR sowie im Internet live übertragen - sueddeutsche.de zeigt den Livestream von Phoenix.

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