Streit über britische Flagge in Nordirland:Demonstranten randalieren in Belfast

Mehr als 1.000 Protestanten hatten sich vor dem Rathaus im nordirischen Belfast versammelt, als der Stadtrat mit 29 gegen 21 Stimmen dafür votierte, den Union Jack mit Ausnahme von 17 Feiertagen vom Dach des Gebäudes zu entfernen. (Foto: AP)

Sie beschädigten Autos, durchbrachen die Tore um das Rathaus und griffen die Polizei an. In der nordirischen Stadt Belfast haben am Montag Demonstranten randaliert - weil der Stadtrat beschlossen hatte, dass die britische Flagge nur noch an bestimmten Feiertagen über dem Gebäude wehen darf.

Vor dem Rathaus von Belfast ist es am Montagabend zu Auseinandersetzungen zwischen aufgebrachten Protestanten und der Polizei gekommen. Mindestens fünf Polizisten und zwei Wachmänner wurden nach Angaben der Behörden bei den Krawallen verletzt, die später auch auf den Osten von Belfast übergriffen.

Zuvor hatte die katholische Mehrheit im Stadtrat dafür gestimmt, dass die britische Flagge nur noch an bestimmten Feiertagen über dem Gebäude wehen darf. Mehr als 1000 Protestanten hatten sich vor dem Rathaus versammelt, als drinnen der Stadtrat mit 29 gegen 21 Stimmen dafür votierte, den Union Jack mit Ausnahme von 17 Feiertagen vom Dach des Gebäudes zu entfernen. Er wehte dort mehr als ein Jahrhundert.

Einige Demonstranten durchbrachen danach die Tore um das Rathausgelände, sie beschädigten Fahrzeuge der Mitarbeiter und griffen die Polizei an, die mit Schlagstöcken vorging. Auch ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP soll nach eigenen Angaben vom Schlagstock eines Polizisten getroffen worden sein.

Nordirland gehört zu Großbritannien. Während die meisten protestantischen Bewohner den Verbleib des Gebiets im Vereinigten Königreich wollen, streben viele Katholiken die Wiedervereinigung mit der Republik Irland an.

© Süddeutsche.de/Reuters/dapd/fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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