(SZ) In ihrem "Einmaleins des guten Tons" überlässt Gertrud Oheim das Thema Kompliment Michel Maurois, der seinerseits schildert, mit welch ausgesuchter Artigkeit er eine an Sommersprossen leidende Frau für sich einzunehmen gedächte. Er würde, sagt er, mit dem Halbsatz "Ihre sieben Sommersprossen ..." beginnen, der die Frau zwar erschrecken, ihr aber gleichzeitig suggerieren würde, dass man von ihren vielen Sommersprossen offenbar nur sieben sehen könne. Dann würde er den Satz neu aufnehmen und folgendermaßen zu Ende bringen: "Ihre sieben Sommersprossen stehen in der gleichen Anordnung wie die sieben Sterne des Großen Bären." Das wäre dann ihrer beider Geheimnis, und nie wieder würde die Frau ihre Sommersprossen verwünschen.
Glosse:Das Streiflicht
Lesezeit: 2 min
Zum Tag des Kompliments am 1. März eine Erinnerung an Zeiten, als man Sommersprossen an einer Frau mit dem Großen Bären in lobende Verbindung brachte.