Stichwahl:Sozialist Vázquez ist neuer Präsident von Uruguay

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Tabaré Vázquez feiert seinen Wahlsieg. (Foto: AP)
  • Sozialist Tabaré Vázquez hat die Stichwahl um die Präsidentschaft in Uruguay gewonnen. Er setzte sich mit 53,6 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen seinen Rivalen Luis Lacalle Pou von der konservativen Partido Nacional durch.
  • Vázquez erklärte bei seiner ersten Ansprache als neu gewählter Staatschef, drängende Themen wie Sicherheit, Bildung und Gesundheit angehen zu wollen.

Vázquez gewinnt Stichwahl um das Präsidentenamt

Das südamerikanische Uruguay bleibt in den Händen der Linken. Der frühere Staatschef Tabaré Vázquez gewann am Sonntag die Stichwahl um das Präsidentenamt und ließ damit seinen konservativen Herausforderer Luis Lacalle Pou deutlich hinter sich. Vázquez, der zwischen 2005 und 2010 schon einmal Präsident in Uruguay war, rief die Nation zur Einheit auf.

Prognosen von drei Instituten auf der Grundlage von Nachwahlbefragungen hatten schon früh auf einen Sieg des Kandidaten der Linkskoalition Frente Amplio (Breite Front) hingedeutet. Später bestätigte sich der Trend: Der 74-jährige Vázquez siegte mit 53,6 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen seinen Rivalen Lacalle Pou von der konservativen Partido Nacional (Nationale Partei), auf den 41,1 Prozent der Stimmen entfielen, teilte die Wahlbehörde als vorläufiges Endergebnis der Auszählung mit.

Die Wahlen verliefen ohne Zwischenfälle, trotz starker Regenfälle, die zur Verlegung einiger Wahllokale zwangen. Die Wahlbeteiligung der knapp 2,6 Millionen Stimmberechtigten lag bei 88,6 Prozent.

Vázquez fordert gemeinsame Anstrengungen

"Ich habe vor einigen Minuten Tabaré Vázquez angerufen und ihm zu seinem legitimen Triumph gratuliert", sagte Lacalle Pou bereits nach der Veröffentlichung der Prognosen in seiner Wahlkampfzentrale. Der neugewählte Präsident Vázquez rief vor seinen Anhängern in der Hauptstadt Montevideo zur Einheit des Landes bei drängenden Themen wie Sicherheit, Bildung und Gesundheit auf. Authentische und dauerhafte Ergebnisse könnten nur durch gemeinsame Anstrengungen erreicht werden, sagte er.

Tausende Menschen strömten am Sonntagabend auf die Straßen der Hauptstadt und schwenkten die Fahne der Linkskoalition und Flaggen ihres Landes. Das Land stehe nun vor "neuen Herausforderungen", rief Vázquez der Menge zu. Der Politiker und Onkologe übernimmt den Posten Anfang März kommenden Jahres von seinem Parteifreund José Mujica, der gemäß der Verfassung nicht erneut kandidieren durfte.

Vázquez ist der Sohn einer Arbeiterfamilie und ein Musterbeispiel des sozialen Aufstiegs in den 50er und 60er Jahren. Im Jahr 2005 schaffte er es als erster linker Politiker an die Spitze des Landes. Im jüngsten Wahlkampf konzentrierte er sich vor allem auf die Themen Bildung, Infrastruktur und öffentliche Sicherheit. Als neuer Präsident Uruguays muss er nun auch dafür sorgen, dass sich das Land in einem immer schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld behauptet.

© SZ.de/AFP/dpa/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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