Steuerdeal mit Augenarzt:Ermittlungen gegen Kieler Oberbürgermeisterin Gaschke

Kiels Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke auf einer Pressekonferenz Ende September 2013. (Foto: dpa)

Die Kieler Staatsanwaltschaft leitet ein Ermittlungsverfahren gegen Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke ein. Die SPD-Politikerin hatte einem Augenarzt mittels eines Steuerdeals Zahlungen von 3,7 Millionen Euro erlassen - doch ihr Anwalt reagiert gelassen.

Die Kieler Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke (SPD) eingeleitet. Es bestehe der Anfangsverdacht der Untreue in besonders schwerem Fall, teilte die Anklagebehörde mit.

Hintergrund ist Gaschkes bekannt gewordener Steuerdeal mit einem Augenarzt. Dieser zahlt demnach für alte Immobiliengeschäfte 4,1 Millionen Euro Gewerbesteuern und bekommt dafür 3,7 Millionen an Zinsen und Säumniszuschlägen erlassen.

Laut Staatsanwaltschaft besteht ein Anfangsverdacht, dass die Eilentscheidung Gaschkes pflichtwidrig vorgenommen wurde und zu einem Vermögensnachteil für die Stadt führte. Die Ermittlungen richten sich auch gegen Stadtkämmerer Wolfgang Röttgers. Gegen ihn bestehe der Anfangsverdacht der Beihilfe, führte die Staatsanwaltschaft an.

Für Gaschke erklärte ihr Anwalt Gerald Goecke zu dem Ermittlungsverfahren: "Dem Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kann Frau Gaschke aus zahlreichen Gründen mit Gelassenheit entgegensehen." So habe es die Ratsversammlung per Beschluss ausdrücklich abgelehnt, Gaschkes Eilentscheidung aufzuheben. Es sei abwegig, ihr zu unterstellen, sie habe der Stadt einen Vermögensnachteil zufügen wollen oder einen solchen auch nur billigend in Kauf genommen.

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