Stasi-Affäre:Bleiberecht

Kann seinen Arbeitsplatz an der Humboldt-Universität doch behalten: Andrej Holm. (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Als Staatssekretär musste Andrej Holm zurücktreten. Seinen Arbeitsplatz an der Humboldt-Universität darf er jetzt aber doch behalten.

Von Jens Schneider, Berlin

Der wegen seiner Stasi-Vergangenheit zurückgetretene Staatssekretär Andrej Holm kann seinen Arbeitsplatz an der Humboldt-Universität nun doch behalten. Holm war kurz nach seinem Rücktritt Mitte Januar von der Uni wegen des Umgangs mit seiner Stasi-Vergangenheit entlassen worden. Nun hat er in einer Erklärung eingeräumt, dass er vor Jahren gegenüber der Hochschule objektiv falsche Angaben hinsichtlich seiner Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR gemacht hatte. Zudem drückte er sein Bedauern darüber aus. Uni-Präsidentin Sabine Kunst wandelte daraufhin die Kündigung in eine Abmahnung um. Das Vertrauensverhältnis sei nunmehr "zwar gestört, aber nicht mehr vollständig zerstört", begründete sie die Entscheidung. Kunst hatte bereits im Januar hervorgehoben, dass Holms Stasi-Vergangenheit an sich kein Hinderungsgrund für eine Anstellung gewesen wäre. Holm hatte als junger Erwachsener im Herbst 1989 eine Laufbahn als Offizier der Staatssicherheit begonnen, die wenige Monate dauerte, bis die DDR zusammenbrach. Der parteilose Soziologe war im vergangenen Dezember auf Vorschlag der Linkspartei zum Staatssekretär im rot-rot-grünen Senat ernannt worden.

© SZ vom 11.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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