Sportpolitik:Sportminister für Olympia-Bewerbung - Mehr Geld für NADA

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Neu-Isenburg (dpa) - Mehr Geld für den Anti-Doping-Kampf, ein klares Ja zur deutschen Olympia-Bewerbung und die Rote Karte für eine Kostenbeteiligung des Fußballs an Polizeieinsätzen bei Risikospielen.

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Neu-Isenburg (dpa) - Mehr Geld für den Anti-Doping-Kampf, ein klares Ja zur deutschen Olympia-Bewerbung und die Rote Karte für eine Kostenbeteiligung des Fußballs an Polizeieinsätzen bei Risikospielen.

Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), konnte mit den Ergebnissen der 38. Sportministerkonferenz zufrieden sein. Entsprechend gut gelaunt verließ er die Tagungsstätte in Neu-Isenburg.

„Es ist ein ermutigendes Signal, dass das Bremer Modell als Exotenmeinung wahrgenommen wird. Für uns war die Position aller anderen Länder, ihre Verantwortung wahrzunehmen, ein Hochgenuss“, sagte Hörmann in Bezug auf die Haltung der Sportminister, dem Fußball keine Rechnungen für Polizeieinsätze bei Risikospielen außerhalb Bremens zu stellen.

Hörmann bezeichnete den Beschluss der Bremer Bürgerschaft, den Fußball an den Polizeikosten zu beteiligen, als „sportpolitische Geisterfahrt“. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) bekräftigte: „Es gibt keine Nachahmer. Und ich halte das für richtig.“

Allerdings müsse man im Schulterschluss mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) „gewaltbereiten Chaoten das Handwerk“ legen. Immerhin wurde in der vergangenen Saison ein Anstieg des sicherheitsgefährdenden und gewalttätigen Verhaltens von Fußballfans verzeichnet. Allein die Anzahl der eingeleiteten Strafverfahren nahm um rund 20 Prozent zu. „Wir haben immer dafür plädiert, gemeinsam mit dem Fußball die Probleme zu bewältigen. Es geht nicht darum, wer die Polizeieinsätze bezahlt“, betonte Beuth.

Geld aus den Ländern wird von 2015 an dagegen erstmals in die Kasse der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) fließen. Bis zu 500 000 Euro gibt es jährlich für die Dopingprävention. „Das ist ein historischer Schritt. Die Länder dokumentieren damit, dass sie sich als festen Bestandteil im Anti-Doping-Kampf verstehen. Damit ist der Schulterschluss über alle Ebenen des Sports und der Politik vollzogen. Das ist ein ganz wichtiges Signal“, erklärte Hörmann.

Ein klares Votum gaben die Sportminister für die geplante deutsche Olympia-Bewerbung für 2024 ab. „Wir unterstützen das“, betonte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU). Die Einbeziehung der Zivilgesellschaft verleihe der Bewerbung eine hohe Glaubwürdigkeit. „Dies ist ein Signal, das Mut macht“, betonte Beuth.

Hörmann äußerte sich zufrieden darüber, dass die Politik an der Seite des Sports stehe. Damit könne man auch in den internationalen Wettbewerb eintreten. Zunächst gelte es jedoch, die nationale Hürde zu nehmen. „Es wird ein hartes und intensives Thema“, sagte der DOSB-Chef mit Blick auf die bis März anstehende Kür der Bewerberstadt und den wohl noch schwereren Kampf um eine breite Olympia-Zustimmung der Bevölkerung. „Niemand geht da blauäugig rein“, betonte Hörmann, „aber Olympia erhält man nun mal nicht auf dem Silbertablett.“

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