Sportpolitik:Harting hofft dank Sportlotterie auf mehr Medaillen

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Berlin (dpa) - Diskus-Olympiasieger Robert Harting möchte künftig mehr deutsche Medaillengewinner bei sportlichen Großveranstaltungen sehen. Als realistisches Nahziel schweben ihm die Olympischen Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang vor.

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Berlin (dpa) - Diskus-Olympiasieger Robert Harting möchte künftig mehr deutsche Medaillengewinner bei sportlichen Großveranstaltungen sehen. Als realistisches Nahziel schweben ihm die Olympischen Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang vor.

„Durch gezielte Förderung wollen wir schon in vier oder fünf Jahren einen deutlichen Impact auf den Medaillenspiegel ausüben“, sagte Harting in Berlin bei der Präsentation eines neuen Sportfördersystems, das durch eine Sportlotterie finanziert werden soll.

Harting nannte am Berliner Olympia-Stützpunkt Details des Vorhabens. So soll durch gezielte Förderung „das Existenzrisiko von Sportlern“ verringert werden, „damit sie die Leidenschaft für ihre Disziplin nicht drosseln müssen“, erklärte das nationale Leichtathletik-Ausgängeschild, bekennender Kritiker des aktuellen Förderwesens. Zugleich dürfe die finanzielle Unterstützung die Sportler aber nicht „sättigen“. Eine Anhebung der Hilfe von 300 auf 1000 Euro je Monat stehe im Raum, zudem solle Medaillenkandidaten ein perfektes Umfeld geboten werden.

Das neue Sportfördersystem soll im Idealfall im kommenden Frühjahr starten und aus rechtlichen Gründen in einem Online-Format stattfinden. In der Sportlotterie, die sich am Beispiel Großbritanniens orientiert, sollen an den Gewinner maximal 250 000 Euro ausgeschüttet werden. Die Gewinnchancen stünden laut Harting etwa zehnmal besser als im klassischen Lotto „6 aus 49“. Mindestens 35 Prozent der Einnahmen sollen dabei in die Sportförderung fließen.

Über die Verteilung der Gelder entscheide ein achtköpfiges Gremium, zu dem außer dem PR-Frontmann Harting drei weitere Sportler sowie je vier Gesellschafter der Sportlotterie zählen. Neben der Sporthilfe gehören dazu die Unternehmer Gerald Wagener und Torsten Toeller.

Außer Geldpreisen sollen auch „Dinge, die man nicht kaufen kann“ verlost werden: etwa ein Abendessen mit einem Spitzensportler wie Harting oder ein Tag im olympischen Dorf. Statt auf Zahlen wird auf die Reihenfolge von olympischen Farben gewettet, auf Sportarten und Medaillen.

Vorwürfe, dass die Lotterie vorhandenen Einnahmequellen des deutschen Sports die Umsätze abgrabe, können Harting und Co. nicht verstehen: „Wir haben eine ganz andere Zielgruppe, das haben wir mit mehreren Studien bewiesen“, betonte der 28-Jährige. So erhält vor allem der deutsche Breitensport unter anderem über die 1972 ins Leben gerufene staatliche Glücksspirale jährlich 500 Millionen Euro.

Auch Mitgesellschafter Wagener wehrte sich gegen die Skeptiker. „Es gibt keine Gefahr, dass durch die Lotterie der Breitensport kaputt geht. Es werden völlig neue Quellen erschlossen“, sagte der 52-Jährige der „Berliner Zeitung“.

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