Sinai-Halbinsel in Ägypten:Mehrere Tote nach Angriff von israelischer Armee

Die israelische Armee soll eine Stellung der Islamisten bombardiert haben - mit tödlichem Ausgang. Ein Augenzeuge vermutet, dass es vor der Attacke eine Absprache zwischen der ägyptischen und der israelischen Führung gegeben haben könnte.

Die israelische Armee hat auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel eine Stellung militanter Islamisten bombardiert. Das berichtete ein ägyptischer Sicherheitsbeamter aus dem Gebiet. "Dschihadisten" seien gerade dabei gewesen, Raketen für den Abschuss auf israelisches Gebiet vorzubereiten, sagte er.

Bei der Attacke in der Nähe der Grenze zu Israel habe es fünf Tote und mehrere Verletzte gegeben, berichtete der Nachrichtensender Al-Arabija. Der Beamte sagte, möglicherweise habe es vor der Attacke eine Absprache zwischen der ägyptischen und der israelischen Führung gegeben. Die ägyptische Armee hatte vor einigen Wochen zusätzliche Soldaten in das Gebiet verlegt. Da dies im Camp-David-Friedensabkommen zwischen Israel und Ägypten von 1978 eigentlich nicht vorgesehen ist, musste dieser Schritt von Israel genehmigt werden.

In den vergangenen Tagen hatten militante Islamisten im Norden der Sinai-Halbinsel mehrfach Stellungen der Sicherheitskräfte attackiert. Schon seit dem Sturz von Präsident Husni Mubarak Anfang 2011 ist die Sicherheitslage auf der Halbinsel sehr angespannt.

Unterdessen lieferten sich Anhänger der entmachteten Muslimbrüder in Ägypten neue Straßenschlachten mit der Polizei. In der Stadt Fajum südlich von Kairo trieben Sicherheitskräfte demonstrierende Islamisten am Freitag mit Tränengas auseinander. Landesweit gingen Tausende auf die Straße, um die Wiedereinsetzung des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi zu fordern.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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