Schweiz:Lage in Genf angespannt

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Wegen Terrorgefahr gilt in der UN-Stadt bis Weihnachten erhöhte Alarmbereitschaft. Die Polizei findet bei einem Waffennarren Gewehre und eine Nazi-Fahne.

Nach der Festnahme von zwei Terrorverdächtigen bleibt die Sicherheitslage in Genf angespannt. So rechnet die Schweizer Polizei aufgrund der allgemeinen Bedrohungssituation in der UN-Metropole mit weiteren Einsätzen. "Bis Weihnachten können wir die erhöhte Alarmbereitschaft aufrechterhalten", sagte der Genfer Sicherheitsdirektor Pierre Maudet der Zeitung Schweiz am Sonntag. Danach müsse Verstärkung aus anderen Kantonen für Sicherheit in Genf sorgen.

Bei der Fahndung nach vier verdächtigen Islamisten waren der Polizei zwei Syrer im Raum Genf ins Netz gegangen. Im Auto der beiden Männer seien Spuren von Sprengstoffen festgestellt worden, teilten die Behörden am Samstag mit. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Herstellens, Verbergens, und Transports von Sprengstoffen. Den Syrern wird auch die Unterstützung von Terrororganisationen wie Al-Kaida oder dem Islamischen Staat (IS) vorgeworfen.

Bei einem Waffennarren findet die Polizei Maschinengewehre und eine Nazi-Fahne

Die Verdächtigen haben nach eigenen Angaben erst kurz vor der Festnahme das Auto gekauft. Sie reisten erst am Freitag ein. Eine Verbindung zwischen den Festgenommenen und den vier gesuchten Islamisten gibt es nach aktuellen Erkenntnissen nicht. Die Schweiz hatte am Donnerstag nach Hinweisen auf einen möglichen Anschlag einen Terror-Großalarm für Genf ausgerufen und die Sicherheitsmaßnahmen am zweitgrößten Sitz der Vereinten Nationen (UN) deutlich verstärkt. Trotz der möglichen Terrorgefahr wollen die Behörden Menschenansammlungen am Wochenende nicht verbieten. Die Sicherheitswarnstufe bleibe aber unverändert hoch und die Polizei werde weiter verstärkt auf den Straßen patrouillieren.

Bei ihren Antiterrorermittlungen ist die Genfer Polizei auch auf einen Waffennarren gestoßen. Bei der Wohnungsdurchsuchung fanden die Polizisten mehrere Maschinengewehre vom Typ Kalaschnikow, eine Pump Gun, Maschinenpistolen, ein Sturmgewehr M16 und rund 30 Karabiner, wie Generalstaatsanwalt Olivier Jornot am Samstag sagte. Außerdem hing in der Wohnung eine Nazi-Fahne. Der Mann sei Anhänger einer Überlebensideologie und bereite sich auf den Kriegsausbruch vor, hieß es.

© SZ vom 14.12.2015 / dpa, AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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