Schutzgebiete:Die Zukunft von Schweinswalen und Eisenten

(Foto: Florian Graner/dpa)

Die größten deutschen Umweltverbände bangen um die Ökosysteme in Nord- und Ostsee.

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Die größten deutschen Umweltverbände bangen um den Artenschutz in Nord- und Ostsee. Verschiedene Vorhaben der Koalition höhlten derzeit den Schutz von Ökosystemen im Meer aus, warnt das Bündnis in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, der am Montag publik wurde. Merkel müsse sich dringend für einen effektiven Schutz der deutschen See einsetzen. "Ob es eine Zukunft für Schweinswale (Foto) und Seehunde, Sterntaucher und Eisenten, Seegraswiesen und Muschelriffe gibt, entscheidet sich jetzt", heißt es in dem Schreiben. Der Bund arbeitet an neuen Verordnungen für die Schutzgebiete in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands. Sie regeln, was dort künftig erlaubt sein soll und was nicht. Bisherige Entwürfe lassen vielerorts auch in den Schutzgebieten Seeschifffahrt und Freizeitfischerei zu. Dagegen fordern Umweltschützer, mindestens in der Hälfte der Schutzgebiete jede menschliche Nutzung auszuschließen. Umstritten ist auch eine Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes: Nach ihr müssen Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium künftig zustimmen, wenn Schutzregeln verschärft werden sollen. Damit hätten diese faktisch ein Vetorecht, warnen die Verbände.

© SZ vom 21.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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