Schadsoftware:Kriminelles Botnetz stillgelegt

1,3 Millionen IT-Systeme wurden darüber unbemerkt kontrolliert. Deutsche Polizisten und das FBI haben die Täter nun identifiziert.

Von Simon Hurtz, München

Deutsche Polizisten haben in Kooperation mit dem FBI und internationalen Ermittlern ein gefährliches Botnetz stillgelegt. Weltweit kontrollierten Kriminelle darüber täglich mehr als 1,3 Millionen IT-Systeme, ohne dass deren Nutzer etwas davon mitbekamen. Der US-Geheimdienst hatte die Kriminalinspektion Lüneburg und die Staatsanwaltschaft Verden um Mithilfe gebeten, um die infizierten Rechner zu identifizieren und den Tätern auf die Spur zu kommen. Ein Botnetz ist ein Netzwerk aus zusammengeschalteten Rechnern, die zentral gesteuert werden können. Meist wissen deren Besitzer nichts davon. Im aktuellen Fall wurden die infizierten Systeme genutzt, um die Schadsoftware Andromeda zu verbreiten, die unter anderem Banking-Trojaner installiert und Passwörter ausspäht. Hauptangriffsziele der Schadsoftware waren in Europa die Länder Deutschland, Rumänien, Italien und Polen sowie Nordamerika und Asien. Am vergangenen Mittwoch wurde der Hauptverdächtige in Weißrussland festgenommen. Vor genau einem Jahr war den Ermittlern bereits ein ähnlicher Erfolg gelungen. Damals zerschlugen Behörden aus 41 Staaten gemeinsam die Infrastruktur Avalanche.

© SZ vom 05.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: