Sachsen:Razzia gegen Rechtsradikale

Nach Anschlägen auf Flüchtlinge sind in Dresden und Freital vier Verdächtige festgenommen und neun Wohnungen durchsucht worden. Die Polizei fand "Sprengvorrichtungen".

Nach Anschlägen auf Flüchtlinge und ihre Unterstützer sind in Dresden und Freital vier Verdächtige festgenommen worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft und das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum in Sachsen am Donnerstag mitteilten, handelt es sich um drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 24 und 28 Jahren. Seit dem Morgen habe die Polizei außerdem neun Wohnungen in beiden Städten durchsucht. Dabei wurden laut Staatsanwaltschaft mehrere sogenannte "unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungen" beschlagnahmt. Zudem fanden Polizisten eine Hakenkreuzflagge und weitere NS-Devotionalien. Anlass für den Einsatz sind ein Sprengstoff- und Buttersäure-Angriff auf ein alternatives Wohnprojekt in Dresden, das sich für Flüchtlinge eingesetzt hatte, und ein Sprengstoffanschlag auf eine Flüchtlingswohnung im sächsischen Freital am vergangenen Wochenende, bei dem ein Asylbewerber verletzt wurde. Zuletzt brannte es in der Nacht zum Donnerstag in einem leer stehenden Supermarkt in Freital. Das Objekt soll als Flüchtlingsnotunterkunft im Gespräch sein. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Zuvor war in dem Gebäude schon einmal Feuer gelegt worden. Auch in diesem Fall ermittelt das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum.

© SZ vom 06.11.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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