Russland:Weitere Sanktionen

Wegen mutmaßlicher Hackerangriffe auf den US-Wahlkampf hat Washington weitere Sanktionen gegen Russen verhängt. So soll der Putin-Vertraute Alexander Bastrykin auf eine bestehende Sanktionsliste. Der Kreml sprach von Hexenjagd.

Wegen mutmaßlicher Hackerangriffe auf den US-Wahlkampf hat Washington weitere Sanktionen gegen Russen verhängt. Das Finanzministerium und das Außenministerium teilten am Montag mit, sie würden den Leiter des einflussreichen russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, und die beiden Geheimagenten Andrej Lugowoi und Dmitri Kowtun auf eine bereits bestehende Sanktionsliste setzen. Alexander Bastrykin gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Kowtun und Lugowoi werden verdächtigt, in den Mord an dem Agenten und späteren Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko verwickelt zu sein. Litwinenko war 2006 in London an einer Vergiftung mit Polonium gestorben. Ende Dezember hatte Präsident Barack Obama bereits eine Reihe von Sanktionen gegen Russland verkündet. Russland wies am Montag einen US-Geheimdienstbericht zurück, der die Regierung in Moskau als Drahtzieherin der Hackerangriffe während der amerikanischen Präsidentenwahl bezeichnet. Der Bericht sei unprofessionell und ohne Substanz, sagte Präsidialamtssprecher Dmitrij Peskow. "Langsam machen sich Ermüdungserscheinungen bezüglich dieser Vorwürfe breit", sagte er in einer Konferenzschaltung. "Das erinnert wirklich an eine Hexenjagd." Dem am Freitag veröffentlichten Geheimdienstbericht zufolge soll Präsident Wladimir Putin persönlich die Angriffe angeordnet haben, um Trumps Wahlchancen zu erhöhen.

© SZ vom 10.01.2017 / Reuters, AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: