Russland:Sorge wegen Radioaktivität

Bei der Explosion eines Raketenmotors mit sieben Toten im Norden Russlands ist über einen längeren Zeitraum als bislang bekannt radioaktive Strahlung freigesetzt worden. Der natürliche Wert sei in der Spitze um das 16-Fache überschritten worden, teilte der russische Wetterdienst Rosgidromet am Dienstag mit. Viele Menschen reagierten besorgt und deckten sich danach mit Jodtabletten ein. Der Kreml versicherte, dass alle Behörden die vollständige Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet hätten. Die Verwaltung des zuständigen Gouverneurs dementierten Berichte, wonach die Bewohner eines Dorfes in der Nähe des Testgeländes in Sicherheit gebracht worden seien. "Das ist völliger Unsinn", hieß es. Dagegen empfahl die Stadt Sewerodwinsk den Dorfbewohnern, ihre Häuser während der Arbeiten auf dem Testgelände vorübergehend zu verlassen. Zu dem Vorfall kam es am vergangenen Donnerstag in der Nähe von Sewerodwinsk während eines Raketentests auf einer Plattform im Meer. Die Explosion ereignete sich der Atombehörde Rosatom zufolge, als Treibstoff in Brand geriet. US-Spezialisten vermuteten bereits kurz nach dem Zwischenfall, dass Russland an einer neuen atomar betriebenen Rakete arbeitet.

© SZ vom 14.08.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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