US-Republikaner:Neue Vorwürfe gegen Cain

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Herman Cain gilt als einer der Favoriten für die republikanische Präsidentschaftskandidatur. Gerade hat er angekündigt, zu Belästigungsvorwürfen gegen ihn nichts mehr zu sagen. Doch jetzt erhebt eine weitere Frau neue Anschuldigungen.

Herman Cain schickt sich an, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden - doch die Schlagzeilen um Belästigungsvorwürfe gegen den Spitzenpolitiker reißen nicht ab. Jetzt hat sich ein weiteres mutmaßliches Opfer gemeldet. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP. Noch an diesem Montag plane die Anwältin Gloria Allred zusammen mit der namentlich nicht genannten Frau eine Konferenz in New York.

Herman Cain, Republikaner und früherer Chef einer Pizza-Kette, wird von mehreren Frauen beschuldigt, sie belästigt zu haben. (Foto: AP)

Es wäre der dritte oder gar vierte Vorwurf der sexuellen Belästigung. Die Webseite "Politico" hatte vor mehr als einer Woche erstmals über die Anschuldigungen berichtet. Demnach haben sich mindestens zwei Frauen in den neunziger Jahren über anzügliches Verhalten Cains beschwert, der damals Chef der Nationalen Restaurant-Vereinigung (NRA) war. Die NRA bestätigte unterdessen, dass sie seinerzeit die Vorwürfe untersucht und Cain diese zurückgewiesen habe. Über das Ergebnis der Ermittlungen schwieg sich die Vereinigung aus.

Auch Cain selbst ist zur Zeit in der Angelegenheit nicht gesprächig. Nach einer Debatte mit einem weiteren Bewerber seiner Partei, Newt Gingrich, schnitt er am vergangenen Samstag in Texas einem fragenden Journalisten das Wort ab: Sein Wahlkampfteam wolle nicht, dass er sich zu den Vorwürfen äußere.

Cain ist im Rennen um die Nominierung als republikanischer Herausforderer von Präsident Barack Obama überraschend in der Spitzengruppe. Der 65-Jährige liefert sich mit dem früheren Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Seit den Vorwürfen büßt Cain einer Befragung für die Nachrichtenagentur Reuters zufolge Zustimmungswerte ein: Bei den Anhängern der Republikaner rutschte er im Vergleich zur Vorwoche um neun Prozentpunkte auf 57 Prozent. Unter den Befragten aller Parteien sank der Wert um fünf Prozentpunkte auf 32 Prozent.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/dapd/fran/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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