Regierung:Trumps Personalkarussell: Wer ist noch im Gespräch?

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Donald Trump begrüßt den früheren Bürgermeister New Yorks, Rudy Giuliani. Giuliani ist noch auf Trumps Personal-Liste. Allerdings gibt es für seine Benennung einige Hürden. Foto: Peter Foley (Foto: dpa)

Washington (dpa) - Entscheidende Positionen im Kabinett des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sind noch immer nicht besetzt. Er spannt die Welt auf die Folter und genießt es sichtlich, dass ihm dabei sehr viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Ein Überblick darüber, wer für welches Amt im Gespräch ist:

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Washington (dpa) - Entscheidende Positionen im Kabinett des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sind noch immer nicht besetzt. Er spannt die Welt auf die Folter und genießt es sichtlich, dass ihm dabei sehr viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Ein Überblick darüber, wer für welches Amt im Gespräch ist:

AUSSENMINISTERIUM

- Mitt Romney (69): Der Unternehmer und ehemalige Gouverneur von Massachusetts sparte während des Wahlkampfs nicht mit Kritik an Trump. Umgekehrt ließ der kein gutes Haar an dem gescheiterten Präsidentschaftskandidaten von 2012. Romney hatte seit der Niederlage gegen Barack Obama vor vier Jahren kein politisches Amt mehr inne, er mischte sich aber immer wieder in die Politik ein und gilt als eine Art graue Eminenz der Republikaner. Die Ernennung des Mormonen wäre ein starkes Signal an das Establishment der Partei. Zugleich wäre Romney ein moderates Gegengewicht zu Hardlinern in Trumps Kabinett wie Michael Flynn (Sicherheitsberater) und Jeff Sessions (Justizminister).

- Nikki Haley (44): Auch die Gouverneurin von South Carolina zählt unter den gehandelten Namen zu den Überraschungen. In den vergangenen Tagen rückte sie allerdings in den Hintergrund. Haley war einst Gesicht der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung. Im vergangenen Jahr machte sie mit der Forderung Schlagzeilen, die umstrittene Konföderierten-Flagge vom Kapitol in dem südlichen Bundesstaat zu entfernen. Als Nachfahrin indischer Einwanderer und als Frau würde sie aus Trumps Kandidatenriege weißer Männer herausragen. Sie hat außenpolitisch keinerlei Erfahrung.

- Rudy Giuliani (72): Auch der Ex-Bürgermeister von New York ist noch auf Trumps Liste, allerdings gibt es für seine Benennung wohl einige Hürden. Giulianis Sicherheitsfirma hatte laut Medienberichten Verbindungen zur Regierung von Katar und er hielt bezahlte Reden für eine umstrittene iranische Exilgruppe. Giuliani wurde im Frühjahr 2016 einer der engsten Verbündeten Trumps. Er ereiferte sich auf unzähligen Veranstaltungen für den Republikaner und beteiligte sich an der Verbreitung von Verschwörungstheorien über Hillary Clinton. Auch er hat nur innenpolitische Erfahrungen.

- Wer sonst noch genannt wird: John Bolton, Bob Corker

VERTEIDIGUNGSMINISTERIUM

- James Mattis (66): Mit dem pensionierten Vier-Sterne-General würde sich Trump für einen kriegserprobten Kandidaten mit hoher Intelligenz entscheiden, der aber nur wenig diplomatische Politur besitzt. Wie Trump ist der einstige Marineinfanterist äußerst direkt; mehr als einmal hat er mit seinen markigen Sprüchen Kritik geerntet. Nicht umsonst trug er den Spitznamen "Mad Dog" (tollwütiger Hund). Er kann eine 44-jährige Militärkarriere vorweisen, die ihm über Parteigrenzen hinweg hohen Respekt einbrachte. Sollte sich Trump für ihn entscheiden, müsste der Kongress einer Sonderregelung zustimmen. Verteidigungsminister kann nur werden, wer sieben Jahre lang aus dem Militärdienst raus ist. Mattis ging 2013 in den Ruhestand.

- Tom Cotton (39): Der Senator aus Arkansas ist Harvard-Absolvent, telegen und im Vergleich zu anderen gehandelten Kandidaten blutjung. Er ist sehr wohlgelitten bei der Fraktion konservativer Außenpolitiker, die Trump fast geschlossen den Rücken gekehrt hatte. Cotton gilt als "Falke", steht also militärischen Interventionen sehr offen gegenüber. In Interviews und auf Twitter ist er bemüht zu zeigen, dass er ganz auf der Linie Trumps ist. So erklärte er, beim sogenannten Waterboarding handele es sich nicht um Folter. Das simulierte Ertränken zählte zu den Verhörmethoden nach den Anschlägen vom 11. September 2001, ist aber mittlerweile per Gesetz verboten.

- Wer sonst noch genannt wird: Rick Perry, Stephen Hadley, Jim Talent, Jim Woolsey, Kelly Ayotte, Duncan Hunter, Jon Kyl

ANDERE POSTEN:

- Finanzministerium: Steven Mnuchin, Thomas Barrack Jr., Jonathan Gray, Jeb Hensarling, Tim Pawlenty

- Heimatschutzministerium: Rudy Giuiliani, Joe Arpaio, Michael McCaul, David Clarke Jr.

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