Regierung:Ramelow kritisiert Wahrnehmung der Ostdeutschen

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, spricht bei einer Veranstaltung in Erfurt. (Foto: Martin Schutt/dpa)

Westdeutsche empfinden „Ossis“ nicht selten als undankbar, unzufrieden oder ängstlich. Wie die Ostdeutschen noch immer definiert werden, nervt Thüringens Ministerpräsidenten Ramelow.

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Suhl (dpa/th) - Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow hat die derzeitige Wahrnehmung der Ostdeutschen kritisiert. „Mir geht es echt auf die Nerven, dass ich immer, wenn ich als Thüringer Ministerpräsident eingeladen werde, zuallererst erklären soll, was die Ostdeutschen alles falsch machen.“ Das sagte der Linke-Politiker laut einem Post der Staatskanzlei auf der Plattform X am Samstag bei einer Gesprächsrunde zum Abschluss der Geschichtsmesse der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Suhl.

Seine Ostbeschreibung unterscheide sich durchaus an manchen Stellen von dem, was er tagtäglich höre, so Ramelow. „Wir haben 92 Weltmarktführer, wir haben die größte Keksfabrik Europas, wir haben den größten Pizzaofen Europas.“ Der Freistaat habe Hightechfirmen. „Aber darüber werden wir nicht definiert.“ Dass Thüringen heute eine stabile Wirtschaftsstruktur habe, werde häufig gar nicht wahrgenommen.

© dpa-infocom, dpa:240302-99-194409/2

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