Regierung:ExxonMobil-Boss Rex Tillerson

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Einige der engsten Verbindungen hat Tillerson nach Russland, mit Präsident Wladimir Putin versteht er sich auch persönlich gut. (Foto: Alessandro Della Bella)

Washington (dpa) - Nun hat Donald Trump ihn tatsächlich benannt: Rex Tillerson. Einen Außenminister wie ihn hätten die USA noch nie gehabt. Sollte der Senat ihn bestätigen, hätte die Supermacht einen Chefdiplomaten ohne politische Erfahrung.

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Washington (dpa) - Nun hat Donald Trump ihn tatsächlich benannt: Rex Tillerson. Einen Außenminister wie ihn hätten die USA noch nie gehabt. Sollte der Senat ihn bestätigen, hätte die Supermacht einen Chefdiplomaten ohne politische Erfahrung.

Dafür verfügt der Texaner (64) als Chef des weltgrößten Mobilölkonzerns ExxonMobil über weltweite Geschäftskontakte. Für Trump einer seiner größten Vorteile.

Einige der engsten Verbindungen hat Tillerson nach Russland, mit Präsident Wladimir Putin versteht er sich auch persönlich gut. 2013 zeichnete Putin ihn mit einem Orden der Freundschaft aus. Nach Einschätzung des Think Tanks CSIS, in dessen Vorstand Tillerson sitzt, hat er vermutlich mehr persönlichen Austausch mit Putin als jeder andere Amerikaner. Er hält ausdrücklich nichts von Sanktionen gegen Moskau.

Kritiker sehen in Tillersons Nominierung einen besonders schweren Fall drohender Interessenkonflikte. Exxon ist auf allen Kontinenten unterwegs und unterhält Operationen in mehreren Dutzend Ländern. Die „New York Times“ zitiert Energieexperten, wonach Tillerson sich besonders auskenne mit Angola, Argentinien, Kanada, Mexiko, Nigeria und Katar. Tillerson selbst hält an Exxon Anteile von etwa 150 Millionen US-Dollar.

Sachpolitisch scheint Tillerson nicht leicht einzuordnen sein. Als CEO von Exxon vertritt er einerseits vehement die Interessen der fossilen Energieindustrie, erkennt aber den Klimawandel als echt und ernst an. Angeblich ist Tillerson kein Befürworter eines Rückzugs der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen.

Positionen zu Syrien, zu Nahost, dem internationalen Terrorismus oder dem Verhältnis zu China sind nicht hinterlegt.

Der Multimillionär wird als sehr konservativ beschrieben, andererseits hat er als jahrelanger Präsident der Pfadfinder die Organisation für homosexuelle junge Männer geöffnet. Es heißt, neben Exxon, wo er sein ganzes Berufsleben verbracht hat, hätten ihn die Boy Scouts mindestens ebenso geprägt. Tillerson ist verheiratet, das Paar hat vier Kinder.

Zu Beginn des Präsidentschaftswahlkampfs unterstützte Tillerson Jeb Bush, Floridas Ex-Gouverneur.

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