Regierung:Abgehoben

(Foto: imago)

Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer reisen mit verschiedenen Flugzeugen in die USA, obwohl beide Maschinen nicht ausgelastet sind. Dabei geht es auch um Gesichtswahrung gegenüber den Amerikanern.

Von Mike Szymanski

Nur zwei Tage nach Verabschiedung des Klimapakets der großen Koalition sind Kanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU) nahezu gleichzeitig mit getrennten Maschinen in die USA aufgebrochen - obwohl beide Flieger nicht ausgelastet sind. Merkel fliegt zum UN-Klimagipfel am Montag und nimmt danach an der UN-Generaldebatte in New York teil. Kramp-Karrenbauer hat einen Antrittstermin bei ihrem amerikanischen Kollegen Mark Esper in Washington. Die Bild am Sonntag hatte zuerst darüber berichtet. Ursprünglich wollte Kramp-Karrenbauer in Merkels Maschine mitfliegen. Der Airbus A340 sollte erst in New York zwischenlanden und dann weiter nach Washington fliegen. Dies hätte sich angeboten, weil die Maschine auch nicht die ganze Zeit in New York auf Merkel warten darf. Kramp-Karrenbauer wollte zurück Linie fliegen. Nach SZ-Informationen sei Kramp-Karrenbauer dann mitgeteilt worden, dass sie ihre Delegation für die Kanzlerinnenmaschine auf ein Minimum hätte zusammenstreichen sollen, nicht einmal ihr allerengstes Führungsteam hätte sie demnach mitnehmen dürfen. Die Blöße habe sie sich vor den Amerikanern nicht geben wollen, schließlich handle es sich um einen Antrittsbesuch. Weil alle andere Regierungsmaschinen bereits ausgebucht waren, wurde ein Truppentransporter bereitgestellt, mit bis zu 214 Sitzplätzen für die Delegation der Verteidigungsministerin von nur etwa 15 Männern und Frauen.

Mit getrennten Flugzeugen in die USA: Kanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. (Foto: Christoph Soeder/dpa)
© SZ vom 23.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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