Reaktionen auf Messerangriff in Köln:"Eine unfassbare, abscheuliche Tat"

Lesezeit: 2 min

Der Tatort der Messerattacke auf die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker am Braunsfelder Wochenmarkt. (Foto: dpa)

Der Angriff auf die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker löst Bestürzung aus - über Stadt- und Parteigrenzen hinweg.

Einen Tag vor der Oberbürgermeisterwahl in Köln wird Kandidatin Henriette Reker von einem Mann niedergestochen und erleidet schwere Verletzungen am Hals. Vier weitere Personen werden verletzt. Die Stadt, die ihre Wahl wegen unzulässiger Stimmzettel um fünf Wochen verschoben hatte, reagiert schockiert. Die Tat löst über die Parteigrenzen hinweg Entsetzen aus.

Kanzlerin Angela Merkel erkundigte sich in einem Telefonat mit dem nordrhein-westfälischen CDU-Chef Armin Laschet nach Rekers Gesundheitszustand. Wie Innenminister Thomas de Maizière (CDU) verurteilte sie die Tat. "Ich danke dem Beamten vor Ort für sein beherztes Eingreifen und die Überwältigung des Täters", erklärte de Maizière. Ein Bundespolizist, der privat in Köln unterwegs war, hatte den Angreifer außer Gefecht gesetzt.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) machte ihre Bestürzung via Twitter öffentlich.

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Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) verurteilte die Messerattacke als "unfassbare, abscheuliche Tat".

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"Der Angriff auf Henriette Reker und ihr Wahlkampfteam hat uns schockiert", erklärte der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner. Es handele sich um "eine feige und irrsinnige Tat, die letztlich allen gilt, die sich für die Demokratie engagieren".

Rekers SPD-Gegenkandidat bei der Kölner OB-Wahl teilte bereits kurz nach dem Angriff mit, er werde "ab sofort" seinen Wahlkampf unterbrechen, bis er weitere Informationen über ihren Gesundheitszustand habe. "Gerade erfahre ich vom Attentat auf meine Mitbewerberin Henriette Reker", schrieb Jochen Ott im sozialen Netzwerk Facebook . "Ich bin zutiefst bestürzt und drücke ihr von Herzen die Daumen." Er veröffentlichte zudem ein Video:

Kölns amtierender Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) sagte bei einer Pressekonferenz am Nachmittag, seine Stadt halte den Atem an. "Es ist nicht nachvollziehbar, was dort geschehen ist. Vor allem wenn man sieht, mit welcher Gewalttätigkeit der Täter vorgegangen ist. Das ist nicht nur ein Anschlag auf die körperliche Unversehrtheit von Frau Reker und anderen, das ist auch ein Anschlag auf das öffentliche Leben und die Demokratie. Es sei eine wichtige Aufgabe der Kandidaten, sich mit den Bürgern zu treffen. Der Angriff treffe deshalb alle, die im öffentlichen Leben stehen. "Wir wünschen Frau Reker alles Gute, dass sie wieder möglichst bald ganz gesund wird. Und wir dürfen uns durch so ein Attentat nicht in die Knie zwingen lassen."

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki sprach von einem "unfassbaren Angriff", der ihn zutiefst bestürze. Woelki wünschte Reker eine rasche Genesung. "Es ist erschütternd, dass eine solch sinnlose Gewalttat den Wahlkampf überschattet."

Der 1. FC Köln äußerte sich ebenfalls zu der Tat:

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WDR-Intendant Tom Buhrow schrieb: "Auch wir im WDR drücken Henriette Reker sowie den schwer verletzten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern von ganzem Herzen alle Daumen für eine schnelle und vollständige Genesung! Ich bin schwer geschockt. Es ist unfassbar! Ich bin Henriette Reker oft begegnet und schätze ihre positive Lebenseinstellung auch in schwierigen Situationen. Die wird ihr jetzt hoffentlich auch sehr helfen."

Rekers Wahlkampfteam wandte sich mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit. "Der Messerangriff auf dem Wochenmarkt in Köln-Braunsfeld auf unsere OB-Kandidatin Henriette Reker und ihr Team heute Morgen hat uns alle tief bestürzt. Wir senden die besten Genesungswünsche an alle Verletzten und danken den Rettungskräften und Ersthelfern, die schlimmeres verhindert haben." Der Wahlkampf ruhe, die Abstimmung werde aber nach dem Kommunalwahlrecht stattfinden - trotz des schrecklichen Ereignisses.

© SZ.de/dpa/AFP/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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