Bei einem Bombenanschlag im Südwesten Pakistans sind mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Die Rettungskräfte befürchteten noch weitere Todesopfer, da einige der fast 180 Verletzten in einem kritischen Zustand seien, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder.
Der Anschlag ereignete sich auf einem Marktplatz in der Stadt Quetta. Der Sprengsatz soll an einem Motorroller befestigt gewesen und per Fernsteuerung gezündet worden sein, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AP.
Laut Informationen von al-Dschasira habe der Anschlag Pakistans schiitischer Minderheit gegolten. Die Mehrheit der Menschen in Quetta gehört der Bevölkerungsgruppe der Hazara an, der drittgrößten Ethnie des Landes.
Durch die Wucht der Explosion wurde ein großes Gebäude zerstört, zahlreiche Läden wurden beschädigt, wie ein Polizeichef sagte. Viele der Verletzten befänden sich in einem kritischen Zustand. Nach dem Anschlag kam es in mehreren pakistanischen Städten zu Protesten von Schiiten.
Bereits vor einem Monat sind in Belutschistan bei einem weiteren Anschlag mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen. Dabei sind in kurzen Abstände zwei Sprengsätze explodiert. Deshalb fürchteten Hilfskräfte laut Informationen von al-Dschasira zunächst, den Anschlagsort aufzusuchen, aus Angst vor einer weiteren Explosion.