Politik kompakt:Schiffe mit deutscher Besatzung entführt

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Piraten haben vor Kenia einen Tanker mit einem deutschen Kapitän gekapert. Außerdem wurde vor der somalischen Küste ein Frachter mit zwei Deutschen an Bord entführt.

Piraten haben vor Kenia einen Flüssiggastanker gekapert. An Bord des Schiffes befinden sich den Angaben zufolge ein deutscher Kapitän sowie die 16-köpfige Besatzung, die überwiegend von den Philippinen stammt. Zwei Seeleute stammen aus der Ukraine.

Piraten haben den Gastanker York in ihre Gewalt gebracht. (Foto: dpa)

Nach fast 24 Stunden nahm der Kapitän des Flüssiggastankers York Kontakt mit der Managerfirma in Griechenland auf. "Der Besatzung geht es gut. Mehr kann ich jetzt nicht sagen", sagte der Sprecher des Unternehmens Interunity Management Corporation (IMC), Theagenis Sarris, der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag nach dem Telefonat. Der Kapitän habe den Eindruck erweckt, er könne nicht frei sprechen, hieß es.

Nach Angaben der Hafenbehörde in Singapur wurde der Tanker York am Samstag rund 90 Seemeilen vor Mombasa überfallen. Das Schiff sandte um 14.25 Uhr (MESZ) ein Notsignal aus. Es war auf dem Weg von Mombasa nach Mahe auf den Seychellen.

Derzeit bewege sich das Schiff nach Norden in Richtung Somalia. Der deutsche Kapitän ist den Angaben zufolge 68 Jahre alt und stamme aus der Nähe von Hamburg. Er arbeitet schon seit längerem für das Unternehmen. Die Piraten haben bislang ihre Forderungen nicht genannt. "Das tun sie meistens einige Tage nach der Kaperung", sagte Sarris.

Außerdem ist vor der somalischen Küste ein weiterer Frachter mit deutschen Besatzungsmitgliedern entführt worden. Einem Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr zufolge befinden sich zwei deutsche Staatsbürger an Bord der Beluga Fortune.

Die Entführung habe sich am Sonntagmorgen um 7.30 Uhr (MEZ) rund 1200 Seemeilen östlich der kenianischen Stadt Mombasa ereignet. Der Frachter Beluga Fortune wird von der deutschen Beluga-Reederei bereedert.

Warum der Stabschef des afghanischen Präsidenten angeblich Geld aus Iran erhält und zu welchem Ergebnis die Ermittlungen zu den Ekel-Ritualen bei der Bundeswehr gelangt sind: Lesen Sie auf der nächsten Seiten weitere Kurzmeldungen.

(dpa/Reuters/ap)

Der Stabschef von Afghanistans Präsident Hamid Karsai, Umar Daudsai, hat einem Bericht der New York Times zufolge regelmäßig Barzahlungen von Iran erhalten. Durch die Zahlungen versuche Iran, seinen Einfluss im Nachbarland auszuweiten, berichtete die Zeitung unter Berufung auf afghanische und westliche Diplomaten.

Das Geld fließe in eine geheime Kasse, aus der Karsai und Daudsai afghanische Abgeordnete, Stammesführer und Talibanvertreter bezahlten, um sich deren Loyalität zu sichern. Dem Bericht zufolge verfolgt Iran mit den Zahlungen in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar das Ziel, durch das Geld einen Keil zwischen Afghanistan sowie die Nato und die USA zu treiben. Karsai und Daudsai lehnten es dem Bericht zufolge ab, sich zu ihrer Beziehung zu Iran zu äußern.

(AFP)

Die im Februar bekanntgewordenen Ekel-Rituale bei den Bundeswehr-Gebirgsjägern in Mittenwald haben offenbar keine strafrechtlichen Konsequenzen. "Ein Tatnachweis zur Körperverletzung konnte nicht erbracht werden. Wir haben die Ermittlungen eingestellt", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II der Bild am Sonntag. Dem Bericht zufolge wurden auch keine Disziplinarstrafen verhängt.

Die Verantwortlichen des Hochgebirgszugs beim Gebirgsjägerbataillon 233 seien aber an andere Standorte versetzt worden. Von der Staatsanwaltschaft war am Sonntag zunächst keine Bestätigung zu erhalten. Die Justiz und auch die Bundeswehr selbst hatte gegen mehrere Soldaten ermittelt, nachdem ein Wehrpflichtiger sich beim damaligen Wehrbeauftragten über menschenunwürdige Rituale beklagt hatte. Vorgesetzte des Hochgebirgsjägerzuges hätten ihn gezwungen, bis zum Erbrechen Alkohol zu trinken, Rollmöpse mit Frischhefe und rohe Schweineleber zu essen.

(dpa)

Bei Gewalttaten im Vorfeld der am Montag stattfindenden Kommunalwahlen auf den Philippinen sind nach Polizeiangaben bereits Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Seit dem Wahlkampfauftakt Ende September seien 25 Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden, teilte ein Polizeisprecher mit.

Er kündigte eine weitere Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen an. Am Montag wird in rund 42.000 Dörfern des Landes die politische Führung neu bestimmt. Urnengänge werden auf den Philippinen regelmäßig von Gewalt überschattet. Ins Visier von Angreifern geraten dabei meist politische Gegner oder Mitarbeiter der Wahlbehörden.

(AFP)

Das Bundesarbeitsministerium arbeitet an einem System zur zielgerichteteren Zuwanderung aus dem Ausland. "Wir brauchen Einwanderer, die zu uns passen", sagte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen der Bild am Sonntag. "Ich bin für ein Kombi-Profil, das zusätzlich berücksichtigt, in welcher Branche, in welcher Region welche Fachkraft in drei Jahren fehlen wird."

Solch ein Job-Monitoring-System baue ihr Haus derzeit im Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, den Wirtschaftsverbänden und den Gewerkschaften auf, sagte die CDU-Politikerin. Ein Punktesystem für Zuwanderer nach Qualifikation, Alter und Deutschkenntnissen, wie es die FDP fordere, reiche allein nicht aus.

(Reuters)

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