Politik kompakt:Zeitung: Pläne für polnisches Kernkraftwerk Dresden

In Polen gibt es nach Informationen der Leipziger Volkszeitung wissenschaftliche Pläne für den Bau eines Kernkraftwerks an der Grenze zu Deutschland und Tschechien. Der Direktor des Instituts für Energietechnik an der TU Dresden, Antonio Hurtado, habe entsprechende Gespräche mit polnischen Vertretern bestätigt, meldete das Blatt. Dem sächsischen Umweltministerium sind die Pläne nicht bekannt.

Bei dem Kraftwerk handle es sich um einen Kugelhaufenreaktor, bei dem die Brennelemente die Form von Kugeln oder Würfeln hätten. Die Brennelemente seien mit zwei Schichten Grafit und einer Keramikschicht umschlossen und seien besonders hitzebeständig. Unter Fachleuten gelte die Technologie als sicher, berichtet die Zeitung.

Das Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien sei wegen der Braunkohleindustrie ein idealer Standort. Die Prozesswärme des Reaktors könne demnach für die umweltfreundliche Veredelung von Braunkohle genutzt werden.

Im Zuge eines Genehmigungsverfahrens für ein mögliches Kernkraftwerk im Dreiländereck wäre auch der Freistaat Sachsen zu beteiligen, erklärte der sächsische Umweltminister Frank Kupfer (CDU). Er mahnte zugleich an, der Ausstieg aus der Kernenergie dürfe nicht "mit rot-grünem Tunnelblick" geführt werden. "Es ist ein aberwitziger Gedanke, dass in Deutschland streng kontrollierte Kernkraftwerke abgeschaltet werden sollen, während gleichzeitig wenige hundert Meter hinter den Grenzen neue Kernkraftwerke entstehen, auf deren Betrieb deutsche Behörden keinen Einfluss haben", ergänzte Kupfer.

(dapd)

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