Brandenburg setzt seinen Kampf gegen den Rechtsextremismus fort und hat die Vereinigung "Freie Kräfte Teltow-Fläming" verboten. Am Montagmorgen seien Wohnungen von Mitgliedern in Brandenburg durchsucht worden, teilte das Innenministerium in Potsdam mit. Schwerpunkt war der Landkreis Teltow-Fläming, wobei in Zossen und Blankenfelde-Mahlow Beweismittel beschlagnahmt wurden.
Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke (SPD) zog auch das Vermögen der Gruppe ein. Die Vereinskasse mit rund 700 Euro sei am Montagmorgen bei Durchsuchungen sichergestellt worden, teilte das Ministerium mit. Insgesamt seien 19 Objekte in Brandenburg und eines in Berlin durchsucht worden. "Die Aktion hat die Mitglieder eiskalt erwischt", sagte Woidke in Potsdam. 20 Mitgliedern der Neonazi-Organisation wurde die Verbotsverfügung zugestellt. Zeitgleich gab es die Razzien, bei denen laut Ministerium zahlreiche Beweismittel sichergestellt wurden. Dazu zählen unter anderem Computer, CDs, Aufkleber, Hakenkreuz-Fahnen, 90 Plakate sowie Schlagringe, Messer und Schlagstöcke.
Laut Ministerium wurden seit 1995 sechs rechtsextremistische Vereine in Brandenburg verboten, zuletzt im Jahr 2006 der "Schutzbund Deutschland". An der aktuellen Aktion waren nach Angaben eines Sprechers rund 175 Beamte des Landeskriminalamtes (LKA), der Bereitschaftspolizei sowie des Polizeipräsidiums Potsdam beteiligt.
Die "Freien Kräfte Teltow-Fläming" sind dem Ministerium zufolge seit 2006 aktiv und bestehen aus etwa 50 Mitgliedern. Diese wohnen laut Verfassungsschutzbericht 2010 überwiegend im nördlichen Teil des Landkreises und verfügen über ein eigenes Emblem, das beispielsweise für Aufkleber genutzt wird.
(dpa)