Politik kompakt:Flüchtlingswelle in Birma

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Nach der umstrittenen Parlamentswahl und heftigen Gefechten zwischen Regierungstruppen und Rebellen sind etwa 20.000 Birmaner vor den Kämpfen nach Thailand geflüchtet. Kurzmeldungen im Überblick.

Nach heftigen Gefechten im Osten Birmas zwischen Regierungstruppen und Rebellen der ethnischen Minderheit der Karen sind rund 20.000 Menschen über die Grenze ins Nachbarland Thailand geflohen. Die Flüchtlinge hätten an zwei Stellen die Grenze überquert, sagten Vertreter der thailändischen Behörden am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Rund 15.000 Menschen sind demnach in der Stadt Mae Sot eingetroffen, während 5000 weitere die Grenze 150 Kilometer südlich überquerten.

Birmesische Flüchtlinge in Thailand: Während sich die Militärjunta zum Wahlsieger erklärt, fliehen Zehntausende Menschen über die Grenze. (Foto: dpa)

Unterdessen hat sich zwei Tage nach der umstrittenen Parlamentswahl die Partei der Militärjunta zum Sieger erklärt. Die Union der Solidarität und Entwicklung (USDP) habe bei der Abstimmung am Sonntag rund 80 Prozent der Stimmen enthalten, sagte ein ranghoher Parteifunktionär am Dienstag.

Am Sonntag waren die Birmaner zum ersten Mal seit 20 Jahren zur Wahl aufgerufen. Allerdings durfte die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, die 1990 die Wahlen gewonnen hatte, nicht kandidieren. Da keine unabhängigen Beobachter oder ausländischen Journalisten zugelassen waren, sprachen zahlreiche westliche Staaten schon im Vorfeld von einer Farce. Die Opposition kritisierte zahlreiche Unregelmäßigkeiten.

In Paris sind fünf Terrorverdächtige festgenommen worden, 35 bei einer Al-Qaida-Geiselnahme verletzte Iraker werden in Frankreich behandelt. Lesen auf den folgenden Seiten weitere Kurzmeldungen.

(dpa/AFP)

In Frankreich sind am Dienstag fünf Terrorverdächtige festgenommen worden, die im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet ausgebildet worden sein sollen. Die fünf Verdächtigen seien in Paris und am Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle festgenommen worden, hieß es in Ermittlerkreisen, die damit eine Information des Radiosenders RTL bestätigten.

Die fünf mutmaßlichen Islamisten seien "interessant im Rahmen der generellen Bedrohung" gegen Frankreich, die kürzlich bekannt geworden war. Bereits am Samstag war ein Franzose festgenommen worden, der ebenfalls verdächtigt wird, sich im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet aufgehalten zu haben. In Frankreich besteht seit dem Sommer erhöhte Alarmstufe wegen Terrorgefahr. Zeitweise hieß es, es seien parallele Anschläge in Frankreich, Deutschland und Großbritannien geplant. Auch Al-Qaida-Anführer Osama bin Laden hatte dem Land in einer Ende Oktober verbreiteten Audiobotschaft gedroht.

(dpa/AFP)

Eine Gruppe von 35 Irakern, die Ende Oktober bei einer Al-Qaida-Geiselnahme in einer Kirche in Bagdad verletzt worden waren, sind in Paris zur Behandlung eingetroffen. Das Flugzeug der Gruppe landete am Montagabend um 22:45 Uhr am Pariser Flughafen Orly, wie eine AFP-Reporterin berichtete.

Die Verletzten wurden vom französischen Einwanderungsminister Eric Besson empfangen und anschließend in Krankenwagen zur Behandlung in mehrere Krankenhäuser der Pariser Region gebracht.

Ein Al-Qaida-Kommando hatte die syrisch-katholische Kathedrale im Zentrum Bagdads am 31. Oktober während der Sonntagsmesse gestürmt und mehr als hundert Gläubige als Geiseln genommen. Die Angreifer töteten einen Priester, bei der anschließenden Befreiung der Kirche starben 45 Zivilisten sowie sieben Sicherheitskräfte. 60 weitere Menschen wurden verletzt.

(AFP)

Bei einem Bombenanschlag in der südostafghanischen Provinz Paktia ist am Dienstag der Gouverneur des Distrikts Schewak getötet worden. Gouverneur Ali Abad sei mit seinem Fahrzeug auf dem Weg zur Arbeit in eine Sprengfalle geraten, sagte ein Sprecher der Provinzregierung.

Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Die Internationale Schutztruppe Isaf meldete am Dienstag den Tod zweier Soldaten. Ein Soldat sei am Dienstag bei einem Anschlag im Osten des Landes gestorben. Der zweite Soldat sei bei einem Angriff Aufständischer am Montag getötet worden. Angaben zur Nationalität der Opfer machte die Isaf nicht.

Bei einem Bombenanschlag in der westafghanischen Provinz Badghis wurden am Donnerstag neun Zivilisten verletzt. Ein Sprecher der Provinzregierung sagte, der Sprengsatz sei vor dem Polizei-Hauptquartier in der Provinzhauptstadt Kala-i-Nau detoniert.

(dpa)

Afghanische und ausländische Truppen haben nach Militärangaben in der südafghanischen Provinz Helmand einen hochrangigen Taliban-Kommandeur gefasst. Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte mit, der Mann habe rund 300 Kämpfer im Distrikt Musa Kala befehligt. Im Zuge der Operation seien neben dem von der ISAF namentlich nicht genannten Anführer zehn mutmaßliche Aufständische gefangen genommen worden. Vier Taliban-Kämpfer seien getötet worden.

Bei einem Bombenanschlag in der südostafghanischen Provinz Paktia starb der Gouverneur des Distrikts Schewak. Gouverneur Ali Abad sei mit seinem Fahrzeug auf dem Weg zur Arbeit in eine Sprengfalle geraten, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Die Isaf meldete den Tod von zwei ihrer Soldaten. Die Schutztruppe teilte mit, ein Soldat sei bei einem Anschlag im Osten des Landes gestorben.

Der zweite Soldat sei bei einem Angriff Aufständischer am Montag getötet worden. Angaben zur Nationalität der Opfer machte die ISAF nicht. Bei einem Bombenanschlag in der westafghanischen Provinz Badghis wurden am Donnerstag neun Zivilisten verletzt. Ein Sprecher der Provinzregierung sagte, der Sprengsatz sei vor dem Polizeihauptquartier in der Provinzhauptstadt Kala-i-Nau detoniert.

(dpa)

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