Politik kompakt:Anwalt: Wikileaks-Informant musste nackt in Zelle warten

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"Blamage für die Militär-Justiz": Der mutmaßliche Wikileaks-Informant Bradey Manning soll im Gefängnis erniedrigt worden sein. Kurzmeldungen im Überblick.

Der angebliche Wikileaks-Informant und US-Soldat Bradley Manning soll in Haft misshandelt worden sein - behauptet sein Anwalt. Manning sei "ohne Erklärung" seine Kleidung abgenommen worden und er habe nachts sieben Stunden lang nackt in seiner Zelle ausharren müssen, schrieb David Coombs in seinem Blog. "Es ist eine Blamage für unser militärisches Justizsystem." Manning sei dieselbe Behandlung dann erneut angedroht worden.

Army Specialist Bradley Manning Wikileaks

Der Anwalt Bradley Mannings sagt, der mutmaßliche Wikileaks-Informant sei misshandelt worden.

(Foto: dpa)

Erst kürzlich hatten Mannings Rechtsvertreter Beschwerde gegen die Haftbedingungen des 23-Jährigen eingelegt. Er stehe unnötigerweise unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen und besonderer Überwachung, erklärte Coombs. Demnach wird er zur Verhinderung von Selbstverletzungen alle fünf Minuten kontrolliert.

Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, hat Manning in als "beispiellosen Helden" bezeichnet - wenn die Verdächtigungen gegen ihn denn wahr seien. Wikileaks gibt die Namen seiner Informanten nicht preis: Assange hat nie bestätigt, dass Manning der Informant ist. Assange kritisierte in dem Interview mit dem britischen Sender ITV News, dass Manning nun seit zehn Monaten ohne Prozess in einem Militärgefängnis im US-Bundesstaat Virginia sitze.

Das US-Militär hatte am Mittwoch die Anklageschrift gegen Manning erweitert. Am schwersten wiegt der Vorwurf der "Unterstützung des Feindes", wofür die Todesstrafe verhängt werden kann. Die Militär-Staatsanwaltschaft will allerdings lebenslange Haft für Manning fordern.

Newt Gingrich, die Nemesis von Bill Clinton, will 2012 US-Präsident werden, China pumpt noch mehr Geld in sein Militär und US-Präsident Barack Obama bedauert, dass seine Bomber Kinder in Afghanistan getötet haben.

(AFP)

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