Politicker:UN-Sicherheitsrat weitet Sanktionen gegen Nordkorea aus

Der UN-Sicherheitsrat hat nach Nordkoreas missglücktem Raketenstart die Strafmaßnahmen gegen Pjöngjang verschärft. Demnach wurde die Sanktionsliste um drei "sehr wichtige" Unternehmen erweitert, darunter eine Bank und eine Handelsgesellschaft. Sie sollen durch Geschäftsbeziehungen in das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas verwickelt sein.

Der UN-Sicherheitsrat hat nach dem von Nordkorea versuchten Raketenstart die Strafmaßnahmen gegen Pjöngjang verschärft. Wie die USA am Mittwoch mitteilten, wurde die Sanktionsliste um drei "sehr wichtige" Unternehmen erweitert, darunter eine Bank und eine Handelsgesellschaft. Sie sollen durch Geschäftsbeziehungen in das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas verwickelt sein.

Die US-Botschafterin bei der UN, Susan Rice, sagte, die Strafmaßnahmen beträfen drei Unternehmen, die "stark" am unerlaubten Atom- und Raketenprogramm beteiligt seien. Dabei handelt es sich um die Amroggang Development Banking Corporation, die Greenpine Associated Corporation und die Korea Heungjin Trading Company. Letztere soll Raketentechnologie an den Iran geliefert haben. Die anderen Unternehmen sind in den Kauf von Waffen und Raketen verwickelt.

Das für die Überwachung von Sanktionen gegen Nordkorea zuständige Komitee des Rats habe alle Länder aufgefordert, die Vermögen der drei am Raketenprogramm beteiligten Unternehmen einzufrieren, teilte Rice mit.

Die Europäische Union, die USA, Japan und Südkorea wollten der UN-Sanktionsliste eigentlich etwa 40 nordkoreanische Unternehmen und Institute aus der Atom- und Raketenindustrie hinzufügen. UN-Diplomaten zufolge erklärte sich China als Verbündeter Nordkoreas allerdings nur dazu bereit, drei der vorgeschlagenen Firmen mit Sanktionen zu belegen. Die Sanktionsliste war nach den nordkoreanischen Atomtests von 2006 und 2009 erstellt worden.

Der UN-Sicherheitsrat hatte sein Sanktionskomitee Mitte April aufgefordert, die Liste zu überarbeiten. Hintergrund war der international scharf kritisierte Start einer nordkoreanischen Langstreckenrakete Mitte April. Dieser war allerdings missglückt. Der Westen vermutete hinter dem Start einen unzulässigen Raketentest für das nordkoreanische Atomprogramm. Nach offizieller nordkoreanischer Darstellung sollte die Rakete einen Wettersatelliten ins All bringen.

© Süddeutsche.de/AFP/dapd/schu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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