Politicker:Polnische Neonazis provozieren Zusammenstöße am Nationalfeiertag

Am Nationalfeiertag in Polen haben sich Rechtsradikale Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Vermummte Neonazis bewarfen die Sicherheitskräfte in Warschau mit Feuerwerkskörpern und Steinen. Die Einsatzkräfte setzten daraufhin Schlagstöcke ein, um den Aufzug der Rechtsnationalen aufzulösen

Straßenschlachten in Warschau.  (Foto: REUTERS)

Am Nationalfeiertag in Polen haben sich Rechtsradikale Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Vermummte Neonazis bewarfen die Sicherheitskräfte in Warschau mit Feuerwerkskörpern und Steinen. Die Einsatzkräfte setzten daraufhin Schlagstöcke ein, um den Aufzug der Rechtsnationalen aufzulösen. Über Lautsprecher drohte die Polizei den Einsatz von Gummigeschossen, Tränengas und Wasserwerfern an. Insgesamt waren in der Hauptstadt Tausende Polizisten auf den Straßen, um Zusammenstöße der Rechten mit den zeitgleich demonstrierenden Linksradikalen zu verhindern.

Präsident Bronislaw Komorowski rief die Bevölkerung in seiner Feiertagsansprache zu mehr Geschlossenheit auf. Bereits im vergangenen Jahr war es in Warschau am polnischen Unabhängigkeitstag zu heftigen Zusammenstößen gekommen. Dabei versuchten Neonazis, eine Demonstration von Linksradikalen zu attackieren. Ein TV-Übertragungswagen ging damals in Flammen auf.

Im katholisch geprägten Polen tobt seit Jahren ein Gesellschaftskonflikt über Fragen wie Abtreibung oder gleichgeschlechtliche Liebe. Darüber hinaus sorgt auch das Verhältnis zu den einstigen Besatzungsmächten Deutschland und Russland in der polnischen Innenpolitik immer wieder für Zündstoff.

© Süddeutsche.de/Reuters/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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