Indien:Serie von Explosionen in Buddhisten-Tempel

Ein Tempel im ostindischen Bodhgaya, der zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, ist am Sonntag Ziel eines Bombenanschlages geworden.

Insgesamt neun Sprengsätze explodierten kurz hintereinander am frühen Sonntagmorgen. Ein Tempel im ostindischen Bodhgaya, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, ist Ziel eines Bombenanschlages geworden.

Jetzt in der Nebensaison hätten sich am Morgen nur wenige Menschen innerhalb des Tempelkomplexes aufgehalten, sagte der Geschäftsführer des Tempel-Kommitees, Nanjzey Dorjee, dem Nachrichtensender NDTV. Ein tibetischer und ein birmanischer Mönch wurden nach offiziellen Angaben verletzt.

Nach Polizeiangaben handelte es sich um kleine Bomben, die kaum Schaden am Gebäude verursachten. Auf Bildern war zu sehen, dass ein Tor und einige Stufen beschädigt wurden. Vier Bomben explodierten im Mahabodhi Tempel selbst, die anderem auf dem Gelände. Zwei Bomben explodierten laut Polizei nicht und konnten entschärft werden.

Jährlich pilgern Hunderttausend Gläubige und Touristen aus der ganzen Welt zu dem Tempel Mahabodhi, einem der heiligsten Orte für Buddhisten. An diesem Ort soll Gautama Buddha vor 2500 Jahren Erleuchtung erlangt haben.

Es war der erste Anschlag auf ein buddhistisches Heiligtum in Indien. Die Regierung sprach von einer "terroristischen Attacke", die von der nationalen Anti-Terror-Behörde untersucht werde. Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für den Anschlag. Premierminister Manmohan Singh sagte, solche Attacken würden niemals toleriert.

Indien ist immer wieder Ziel terroristischer Attacken aus dem In- und Ausland, die sich oft gegen staatliche Einrichtungen und Politiker richten. Oft schlagen Täter in dicht besiedelten Gegenden zu, so etwa bei der Attacke in Mumbai im Jahr 2008, bei denen bei mehreren gleichzeitig begangenen Anschlägen mehr als 170 Menschen getötet wurden.

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