Zwei im Sinai entführte Touristen aus Israel und Norwegen sind nach vier Tagen wieder freigekommen. Die beiden Ausländer seien unter der Vermittlung von Beduinen im Norden der Region am Dienstagmorgen freigelassen worden, berichtete die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die beiden Touristen seien wohlauf.
Mehrere bewaffnete Entführer hatten das Auto der beiden Touristen, die der Polizei zufolge zwischen den Badeorten Taba und Dahab unterwegs waren, am Freitag gestoppt. Bei den Entführten handelte es sich nach Angaben eines ägyptischen Polizeisprechers um einen Israeli und eine 31-jährige Norwegerin. Islamistische Aufständische hatten auf der Sinai-Halbinsel zuletzt einen Aufstand gegen Polizei und Streitkräfte gestartet und zudem Angriffe gegen das benachbarte Israel vorgenommen.
Israelische Touristen wurden von ihrer Regierung wiederholt vor Übergriffen in der Region gewarnt. Die Entführungen vom Freitag schienen jedoch keinen politischen Hintergrund zu haben. Aus Beduinenkreisen verlautete, die Entführer wollten inhaftierte Verwandte freipressen. Seit dem Sturz des früheren ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak vor zwei Jahren hat sich die Sicherheitslage auf der Sinai-Halbinsel deutlich verschlechtert. Zahlreiche Botschaften raten ihren Staatsbürgern inzwischen von Reisen in das Gebiet ab oder empfehlen, in den großen Badeorte an der Küste zu bleiben.