Politbarometer:Wenig Zuspruch für Ypsilantis Pläne

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Die hessische SPD-Vorsitzende Ypsilanti will mit Hilfe der Linken die Regierung in Wiesbaden übernehmen - bei den Bundesbürgern findet das Vorhaben wenig Anklang.

Die Pläne der hessischen SPD-Vorsitzenden Andrea Ypsilanti, mit Hilfe der Linken in Wiesbaden an die Macht zu gelangen, bleiben umstritten - bei Politikern und in der Bevölkerung: Laut ZDF-Politbarometer sind nur 24 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Ypsilanti zur Wahl als Ministerpräsidentin antreten sollte, wenn sie nur mit den Stimmen der Linken ins Amt kommen kann.

In Bedrängnis: Andrea Ypsilanti (Foto: Foto: AP)

44 Prozent meinen, dass sie dann verzichten sollte, 32 Prozent haben dazu keine Meinung. Das ergab die an diesem Freitag veröffentlichte Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen. Unter SPD-Anhängern sind 40 Prozent für eine Kandidatur unter diesen Bedingungen, während sie 28 Prozent ablehnen (weiß nicht: 32 Prozent).

Eine Koalition aus SPD, Linken und Grünen nach der nächsten Bundestagswahl hat ebenfalls wenig Befürworter. 67 Prozent aller Befragten und auch 63 Prozent der SPD-Anhänger fänden eine solche Zusammenarbeit im Bund schlecht. Lediglich 17 Prozent aller Befragten (1263 Wahlberechtigte vom 12. bis 14. August) und nur 22 Prozent der SPD-Anhänger hielten dies für gut.

Allerdings erwarten 57 Prozent der Bundesbürger, dass die SPD eine solche Koalition eingehen würde, wenn sich nach der nächsten Bundestagswahl dafür eine Mehrheit ergäbe. 35 Prozent glauben dies nicht.

Einbußen für die SPD

Die Sozialdemokraten verlieren in der Wählergunst gegenüber der Union weiter an Boden. Laut Politbarometer hat sich der Abstand zwischen CDU/CSU und SPD in der politischen Stimmung deutlich vergrößert: Die Union verbessert sich demnach im Vergleich zum Juli um drei Prozentpunkte auf 43 Prozent, während die SPD mit nur noch 25 Prozent zwei Punkte einbüßt.

Die FDP sackt mit acht Prozent um einen Punkt ab und die Linkspartei mit zehn Prozent um zwei Punkte. Die Grünen legen dagegen einen Punkt zu und kommen nun auf zehn Prozent.

Auch bei der sogenannten Sonntagsfrage, bei der längerfristige Bindungen an die Parteien und koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen, liegen Union und FDP gemeinsam vor SPD, Linkspartei und Grünen zusammen. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union demnach auf 40 Prozent und die SPD auf 25 Prozent. Die FDP erhielte neun Prozent, die Linkspartei elf Prozent und die Grünen zehn Prozent.

Auf die sonstigen Parteien entfielen insgesamt fünf Prozent. Während sich Union und Grüne dabei um jeweils einen Punkt verbesserten, gaben SPD, FDP und Linkspartei je einen Punkt ab. Damit erreichten Union und FDP zusammen 49 Prozent, während SPD, Linkspartei und Grüne gemeinsam auf 46 Prozent kämen.

© dpa/AFP/AP/plin/buma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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