Polen:Gegen das Abtreibungsverbot

Der Tod einer 30 Jahre alten schwangeren Frau hat am Montagabend Proteste in mehreren Städten Polens ausgelöst . Wie der Fernsehsender TVN 24 berichtete, hatten die Ärzte im Krankenhaus der südpolnischen Stadt Pszczyna nicht gewagt, das Leben der Frau durch einen Schwangerschaftsabbruch zu retten. Stattdessen hätten sie darauf gewartet, bis der geschädigte Fötus im Mutterleib von selbst abstirbt. Die Anwältin Jolanta Budzowska hatte vergangene Woche in digitalen Medien über den Fall informiert und das strenge Abtreibungsverbot Polens für den Tod der jungen Frau verantwortlich gemacht. Frauenrechtsorganisationen hatten zu Protestkundgebungen am Montagabend unter der Parole "Keine einzige mehr!" aufgerufen. Hunderte Frauen und Männer versammelten sich in zahlreichen Städten. Der Leiter des Krankenhauses bat auf TVN 24 darum, keine voreiligen Urteile zu fällen. Der Tod der Frau werde von der Staatsanwaltschaft untersucht.

© SZ vom 03.11.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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