Personalie:AfD-Vorstand tritt aus

AfD-Bundesvorstandsmitglied Steffen Königer ist aus der AfD ausgetreten. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Der Brandenburger Landtagsabgeordnete Steffen Königer bedauert die Ohnmacht der Gemäßigten gegenüber radikalen Kräften in der Partei.

Von Jens Schneider, Berlin

Das AfD-Bundesvorstandsmitglied Steffen Königer ist aus der Partei ausgetreten und begründet das mit einem zunehmenden Rechtsruck der AfD. "Die Bürgerlichen in der AfD haben den Kampf gegen die Destruktiven in der Partei in vielen Landesverbänden endgültig verloren", sagte der 46-Jährige in Potsdam. Er verlässt auch die Brandenburger Landtagsfraktion der AfD, die von äußerst rechten Kräften, dem sogenannten "Flügel", dominiert wird. Sein Mandat will er behalten. In Brandenburg wird aber im kommenden Jahr ein neuer Landtag gewählt. Königer zählte zur Gruppierung "Alternativen Mitte", die sich als gemäßigter Gegenpol gegen den rechten "Flügel" versteht. Er beklagt nun, dass in der AfD "die Begeisterung über bewusste Grenzübertritte von wenigen Protagonisten" nicht abnehme. "Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz wird von zu vielen Funktionsträgern fahrlässig in Kauf genommen", sagte er. Königer war 2017 in den Bundesvorstand der AfD gewählt worden. Mitte November bewarb er sich jedoch erfolglos für einen der vorderen Plätze auf der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl. Sein interner Widersacher Andreas Kalbitz, der Fraktions- und Landesvorsitzende in Brandenburg, sagte zu dem Rückzug von Königer, es gehe nicht um Inhalte, sondern um die Angst vor dem Mandatsverlust. Kalbitz gilt neben dem Thüringer AfD-Chef Björn Höcke als zentrale Figur beim rechten "Flügel".

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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