Palästinenser:Der Traum von Rückkehr

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Tausende marschieren zum Zaun zwischen Gazastreifen und Israel und demonstrieren - es gibt Tote.

Von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv

Es war eine angekündigte Konfrontation: Die radikalislamische Hamas hatte schon vor Tagen für Freitag zu einem "Marsch der Rückkehr" aufgerufen. Tausende folgten der Aufforderung und versammelten sich zu Massenkundgebungen entlang des Grenzzauns im Gazastreifen. Die israelische Armee hatte auf der anderen Seite Panzer und Scharfschützen postiert. "Jeder, der sich dem Zaun nähert, riskiert sein Leben", warnte der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman am Freitag auf Twitter in einer auf Arabisch verfassten Botschaft. Trotzdem gelang es Demonstranten offenbar, den Zaun zu durchtrennen und auf israelisches Gebiet vorzudringen. Am Abend wurden von palästinensischer Seite 15 Tote und Hunderte Verletzte gemeldet. Später hieß es sogar, es seien Tausende, die verletzt wurden, darunter 758 Menschen durch scharfe Munition. Der UN-Sicherheitsrat berief angesichts der Gewalt noch für den Freitag eine Dringlichkeitssitzung ein. Unter den Todesopfern soll auch ein auf seinem Land arbeitender Bauer sein, der von einem Geschoss getroffen worden war. Die Auseinandersetzungen brachen an mehreren Stellen entlang des 40 Kilometer langen Grenzzauns aus. "Dieser Marsch ist der Beginn der Rückkehr nach Palästina", kündigte Hamas-Chef Ismail Hanija an.

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