OB-Wahl:SPD verliert Hannover

Von Jan Bielicki, München

Erstmals seit 1946 wird die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover künftig nicht mehr von einem Sozialdemokraten regiert. Bei der vorgezogenen Neuwahl des Oberbürgermeisters kam der SPD-Bewerber Marc Hansmann am Sonntag nach Auszählung fast aller Wahllokale mit 23,5 Prozent der Stimmen nur auf den dritten Platz. Das Rennen um die Stadtspitze machen nun der grüne Landtagsabgeordnete Belit Onay und der parteilose, von der CDU unterstützte Ex-VW-Manager Eckhard Scholz unter sich aus. Beide erreichten jeweils 32,2 Prozent der Stimmen. Wer von ihnen OB wird, entscheiden Hannovers Bürger in einer Stichwahl in zwei Wochen. Die Neuwahl war notwendig geworden, nachdem der bisherige Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) Ende April über die sogenannte Rathausaffäre gestolpert und zurückgetreten war. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Anklage wegen schwerer Untreue gegen Schostok erhoben. Er soll wohl unzulässige Gehaltszuschläge an Beschäftigte nicht gestoppt haben.

Dagegen konnte die SPD bei der OB-Wahl in Kiel ihre Macht im Rathaus halten. In Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt setzte sich der sozialdemokratische Amtsinhaber Ulf Kämpfer nach Auszählung aller Wahlgebiete bereits im ersten Wahlgang klar mit 65,8Prozent der Stimmen gegen drei Mitbewerber durch. Der CDU-Kandidat Andreas Ellendt kam auf 20,3 Prozent.

Auch in der sachsen-anhaltinischen Großstadt Halle verteidigte der bisherige Oberbürgermeister Bernd Wiegand seinen Posten. In der Stichwahl schlug der heute parteilose Ex-Sozialdemokrat mit 61,4 Prozent der Stimmen seinen Konkurrenten Hendrik Lange von der Linken deutlich.

© SZ vom 28.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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