Nizza-Anschlag:Berliner Schule trauert

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Eine Lehrerin und zwei Schülerinnen der Paula-Fürst-Schule sind unter den 84 Todesopfern von Nizza. Eine Schülerin aus Berlin wurde verletzt.

Von Jens Schneider, Berlin

Fünf Tage nach dem Attentat in Nizza ist am Dienstag offiziell bestätigt worden, dass eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin unter den 84 Todesopfern sind. "Wir haben jetzt leider die traurige Gewissheit über das, was wir befürchtet haben und vermuten mussten", sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Die zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Paula-Fürst-Schule in Berlin-Charlottenburg waren zunächst als vermisst erklärt worden. Das Bezirksamt Berlin-Charlottenburg hatte indes schon am Freitag in einer Traueranzeige mitgeteilt, dass drei Teilnehmer einer Fahrt der Paula-Fürst-Schule nach Nizza getötet worden sind.

Am vergangenen Donnerstagabend war in der südfranzösischen Stadt Nizza ein Attentäter mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast, die auf der Küstenstraße der Stadt das Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag verfolgte. Dabei wurden mindestens 84 Menschen getötet. Die französischen Behörden haben inzwischen alle Todesopfer identifiziert. Es gab zudem zahlreiche Schwerverletzte. Den Angaben des Auswärtigen Amts zufolge wurde bei dem Attentat eine Schülerin aus Berlin verletzt, sie ist außer Lebensgefahr.

"Unsere Trauer in Worte zu fassen, fällt uns schwer", heißt es in einer Traueranzeige auf der Internetseite der Schule. "Bis zur letzten Minute haben wir uns an die Aussage des Auswärtigen Amtes gehalten, dass zwei unserer Schülerinnen und unsere Kollegin nach dem Anschlag in Nizza als vermisst galten." 28 Jugendliche des Abiturjahrgangs waren mit ihren Lehrern zum Zeitpunkt des Anschlags auf einer Kursfahrt in Nizza, wo sich zur gleichen Zeit Gruppen von neun weiteren Berliner Schulen aufhielten. "Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt den Angehörigen, die nun wissen, dass sie ihre Tochter, ihre Schwester, ihre Freundin verloren haben", erklärte Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres. "Wir trauern in tiefer Verbundenheit mit ihnen." Ihre Gedanken seien aber auch bei den Schülern und Lehrern, die das Attentat erlebt haben. "Viele von ihnen sind nach dem Anschlag traumatisiert."

Unterdessen hat Frankreichs Präsident François Hollande bestimmt, dass der Ausnahmezustand im Land um drei Monate verlängert wird. Er gilt seit den Attentaten vom November 2015. Am Dienstag billigte das Kabinett in Paris die Vorlage, danach sollte sich die Nationalversammlung damit befassen.

© SZ vom 20.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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