Neuer Oberbürgermeister I:Wo die SPD gewinnt

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Mike Schubert, 46, ist seit November 2018 Potsdamer Oberbürgermeister. Der Sozialdemokrat sieht in seiner Stadt "einen breiten Konsens", Flüchtlingen zu helfen. Potsdam nimmt am Bündnis "Städte Sicherer Häfen" teil. (Foto: Bernd Settnik/dpa)

Potsdam wird weiterhin rot regiert - in der Stichwahl setzte sich Sozialdemokrat Mike Schubert gegen die parteilose Kandidatin durch.

Von Jens Schneider, Berlin

Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam wird auch weiter von einem Sozialdemokraten regiert. Der 45 Jahre alte Mike Schubert setzte sich am Sonntag in der Stichwahl bei der Oberbürgermeisterwahl gegen die von den Linken unterstützte parteilose Kandidatin Martina Trauth durch. Schubert erreichte 55,3 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung in Potsdam lag am Sonntag allerdings lediglich bei 37,8 Prozent. Rund 140 000 Potsdamer waren zur Wahl aufgerufen.

Vor zwei Wochen hatten die beiden Kandidaten in der ersten Runde der Oberbürgermeisterwahl die Bewerber der CDU, der Grünen, der lokalen Vereinigung "Die Andere" und der AfD hinter sich gelassen. Die OB-Wahl in Potsdam galt als wichtige Richtungsentscheidung für die SPD in Brandenburg. Sie stellt seit der Wiedervereinigung den Ministerpräsidenten, derzeit in einem Bündnis mit der Linken, muss aber angesichts für sie schwieriger Umfragewerte bei der kommenden Landtagswahl um ihre Vorherrschaft bangen.

Schubert ist bisher Beigeordneter für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung in Potsdam. Er folgt nach seinem Wahlsieg auf den langjährigen Oberbürgermeister Jann Jakobs, der 16 Jahre lang in der Stadt regierte. Der Sozialdemokrat geht in den Ruhestand. Die SPD stellte seit 1990 alle Oberbürgermeister der Stadt. Zu den Vorgängern zählt auch Matthias Platzeck, der später Ministerpräsident von Brandenburg wurde.

Für Platzeck arbeitete Schubert einst als Student in dessen Bürgerbüro im Plattenbauviertel Schlaatz. Er hat an der Universität Potsdam Wirtschafts- und Politikwissenschaften studiert. Danach war Schubert sieben Jahre lang im brandenburgischen Innenministerium tätig. Er war Büroleiter des damaligen Ministers und heutigen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, ebenfalls SPD, und führte später das Referat für Brand- und Katastrophenschutz. Er engagiert sich seit zwei Jahrzehnten in der Potsdamer Kommunalpolitik, war 18 Jahre lang Stadtverordneter und einige Jahre Fraktionsvorsitzender.

© SZ vom 16.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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