Neue Bombenserie im Irak:Mindestens 71 Tote bei Anschlägen in Bagdad

Die tödliche Gewalt im Irak hält unvermindert an. Bei einer neuen Bombenserie in der Hauptstadt Bagdad sind mindestens 71 Menschen ums Leben gekommen. Allein im Juli starben 1000 Menschen - so viele in einem Monat wie seit 2008 nicht mehr.

Bei einer Serie von Bombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Mittwoch mindestens 71 Menschen getötet worden. Weitere 201 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt, als mehrere Sprengsätze detonierten. Allein die Explosion einer Autobombe im Südosten Bagdads tötete sieben Menschen, im nördlichen Stadtbezirk Sadr City kamen bei zwei Anschlägen ebenfalls sieben Menschen ums Leben.

Fünf weitere Iraker starben bei Angriffen von Extremisten in der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Bakuba. In den Städten Mossul und Al-Hilla wurden zwei Offiziere getötet. Der sunnitische Gouverneur von Mossul, Athiel al-Nudschaifi, überlebte nach Angaben der Sicherheitskräfte einen Attentatsversuch. Unbekannte zündeten einen Sprengsatz neben seinem Konvoi. Sunnitische Geistliche in Mossul forderten die Behörden auf, mehr für ihren Schutz zu tun. Seit Ende Juli seien in der Stadt fünf Prediger ermordet worden.

Die Gewalt im Irak hat seit Jahresanfang deutlich zugenommen: Im Juli starben mehr als 1000 Menschen bei Angriffen, so viele in einem Monat wie seit 2008 nicht mehr. Die religiösen Spannungen in dem Land werden 18 Monate nach dem Abzug der US-Truppen durch den Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien verschärft. So kämpfen radikale Sunniten gegen die von Schiiten dominierte Zentralregierung.

© seuddeutsche.de/Reuters/dpa/schma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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