Nawalny-Vergiftung:Menschenrechts-Gerichtshof verurteilt Russland

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland wegen unzureichender Ermittlungen nach der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny 2020 verurteilt. Das Gericht in Straßburg bemängelte, dass ein politisches Motiv für den Mordversuch und eine mögliche Beteiligung von staatlichen Agenten nicht in Betracht gezogen worden seien. Nawalny war im Sommer 2020 mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet worden. Er überlebte knapp und wirft dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB vor, hinter der Vergiftung zu stecken. Die Behörden bestreiten dies. Derzeit verbüßt er eine neunjährige Haftstrafe in einem russischen Straflager. Zwei Jahre davon hat er bereits abgesessen. In einem neuen Prozess drohen ihm jedoch weitere 30 Jahre Lagerhaft.

© SZ vom 07.06.2023 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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