Nahost-Konflikt:Israel lässt 19 Palästinenserinnen frei

Israel hat im Austausch für ein Lebenszeichen des vor drei Jahren entführten Soldaten Gilad Schalit 19 Palästinenserinnen aus der Haft entlassen.

Israel hat am Freitag 19 weibliche palästinensische Häftlinge freigelassen. Als Gegenleistung erhielt die Regierung ein Lebenszeichen des vor mehr als drei Jahren entführten israelischen Soldat Gilad Schalit. Die Freilassung erfolgte, nachdem ein israelischer Unterhändler das Video gesehen und für authentisch befunden hatte. Unklar war zunächst, in welcher Verfassung sich Schalit bei den Aufnahmen befand.

Die 19 Palästinenserinnen durften in den Gazastreifen und ins Westjordanland ausreisen. Eine weitere Frau soll am Sonntag freikommen. An der Vereinbarung, die Gefangenen nach Erhalt des Videos freizulassen, waren neben ägyptischen auch deutsche Vermittler beteiligt. Das Abkommen gilt als Test für einen größeren Gefangenenaustausch zwischen Israel und den Palästinensern.

Für Schalit sollen hunderte in Israel inhaftierte Palästinenser freikommen. Schalit war im Juni 2006 von Extremisten im Gazastreifen entführt worden, die der Hamas nahestehen. Seitdem wurde er nicht mehr gesehen. Eine Freilassung des Soldaten würde einen zentralen Streitpunkt im israelisch-palästinensischen Verhältnis beseitigen.

Israelische Regierungsmitglieder haben erklärt, die Blockade des Gazastreifens werde erst dann beendet, wenn Schalit wieder zu Hause sei.

Beim Einsturz eines Schmugglertunnels unter der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten kam am Freitag ein junger Palästinenser ums Leben. Das teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Schmuggler haben ein Netzwerk an unterirdischen Tunneln geschaffen, um Güter in den nach einer Blockade Israels und Ägyptens abgeschotteten Gazastreifen zu schaffen. Die israelischen Truppen fliegen immer wieder Angriffe auf die Tunnel, und seit 2007 sind nach palästinensischen Angaben dort 127 Menschen ums Leben gekommen.

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