Nach ungeklärtem Tod eines Gefangenen:125 Häftlinge treten in Russland in den Hungerstreik

In einem Hochsicherheitsgefängnis in Südrussland sind nach dem ungeklärten Tod eines Insassen 125 Häftlinge in den Hungerstreik getreten. Zudem haben sich fünf Gefangene die Venen aufgeschnitten.

In einem Hochsicherheitsgefängnis in Südrussland sind nach dem ungeklärten Tod eines Insassen 125 Häftlinge in den Hungerstreik getreten. Die Leitung des Gefängnisses in der Stadt Salawat teilte mit, dass sich zudem fünf Häftlinge die Venen aufgeschnitten hätten. Sie seien aber außer Lebensgefahr.

Anlass für den Protest ist der Tod des Häftlings Sergej Lasko, der nach Darstellung eines örtlichen Ermittlungskomitees an einer Herzattacke starb. Menschenrechtsaktivisten berichten jedoch, Lasko sei von einer Gruppe von Wärtern zu Tode geprügelt worden.

Der Hungerstreik hatte am Wochenende begonnen. Russische Medien berichteten unter Berufung auf Angaben von Menschenrechtsaktivisten, dass deutlich mehr als 600 Insassen daran teilnähmen. Die örtlichen Strafbehörden erklärten, dass die Streikenden alle wegen schwerer Verbrechen verurteilt seien und wiederholt aufsässig gewesen seien.

© Süddeutsche.de/AFP/kemp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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