Nach Überfall auf Äthiopien-Reisende:Rebellen bekennen sich zu Entführung von Deutschen

Rebellen des Afar-Volkes haben die Verantwortung für die Entführung von zwei Deutschen in Äthiopien übernommen. Die Rebellen kämpfen für den Erhalt ihrer Kultur, wie der Angriff auf die Touristen zeigt, inzwischen auch mit drastischen Mitteln.

Eine äthiopische Rebellenorganisation hat sich zu der Entführung zweier Deutscher bekannt. Die beiden deutschen Touristen sind den Rebellen zufolge wohlauf und können nach Verhandlungen freigelassen werden.

"Wir können bestätigen, dass die deutschen Staatsbürger, die zusammen mit den äthiopischen Soldaten entführt wurden, in Sicherheit und bei guter Gesundheit sind", hieß es in einem Schreiben der Arduf-Rebellen, das am Montag veröffentlicht wurde und das Datum vom Samstag trug. Die Freilassung könne durch friedliche Verhandlungen erreicht werden.

Wo die zwei Deutschen und zwei Äthiopier festgehalten wurden, ging aus dem Schreiben nicht hervor. Auch blieb unklar, ob es Lösegeldforderungen oder anderen Bedingungen für eine Freilassung geben werde.

Die Deutschen gehörten zu einer Gruppe von 27 Touristen, die am Dienstag vergangener Woche in der abgelegenen Afar-Region überfallen worden waren. Die Angreifer töteten zwei Deutsche, zwei Ungarn und einen Österreicher. Andere Reisende konnten entkommen.

Die Arduf-Rebellen kämpfen nach eigenen Angaben für eine Vereinigung des Afar-Stammesgebiets, das sich über Äthiopien, Eritrea und Dschibuti erstreckt. Äthiopien hatte seinen Nachbarstaat Eritrea für den Zwischenfall verantwortlich gemacht, was die Regierung dort zurückweist.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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