Nach Atomabkommen:Iran lässt Inspektoren zum Schwerwasserreaktor Arak

Könnte theoretisch Plutonium herstellen: der iranische Schwerwasserreaktor Arak. (Foto: dpa)

Weil in der Anlage Plutonium für eine Bombe hergestellt werden könnte, steht der iranische Schwerwasserreaktor Arak schon lange unter Beobachtung - bislang aus der Distanz. Nach dem Atom-Abkommen hat die Regierung die Internationale Atomenergiebehörde nun zur Inspektion eingeladen.

Die iranische Regierung hat Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zur Inspektion des umstrittenen Schwerwasserreaktors Arak eingeladen. Der Besuch sei für den 8. Dezember vorgeschlagen worden, teilte IAEA-Chef Yuyika Amano am Donnerstag in Wien mit. Zuletzt hatten IAEA-Kontrolleure die Anlage im August 2011 in Augenschein genommen.

Mit der Einladung erfüllt der Iran eine seiner Verpflichtungen aus dem am Sonntag getroffenen Atom-Abkommen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland. Der Schwerwasserreaktor in Arak wird vom Westen beargwöhnt, weil darin theoretisch waffenfähiges Plutonium hergestellt werden kann. Das Abkommen sieht vor, dass Teheran Arak in den kommenden sechs Monaten nicht hochfahren oder Brennelemente dorthin transportieren darf.

Iran bekennt sich zu mehr Transparenz

IAEA-Experten haben der Anlage in der Vergangenheit zwar regelmäßig Besuche abgestattet, doch seit 2006 habe die Behörde keine aktuellen Detailpläne über das Projekt erhalten, heißt es in Wien. Die nun eingegangene Einladung zur Inspektion befolgt auch eine Vereinbarung zwischen Teheran und IAEA-Chef Amano vom 11. November, mit der sich der Iran zu mehr Transparenz hinsichtlich seines Atomprogramms verpflichtete.

Der Westen und Israel verdächtigen den die islamische Republik, unter dem Deckmantel der zivilen Kernkraftnutzung nach der Atombombe zu streben. Das Abkommen vom Sonntag sieht unter anderem vor, dass der Iran sein Programm zur Urananreicherung erheblich einschränkt. Im Gegenzug sollen erste Sanktionen des Westens gelockert werden. Binnen sechs Monaten soll dann ein dauerhaftes Abkommen ausgehandelt werden, um den Atomkonflikt beizulegen.

© sz.de/AFP/kfu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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