Myanmar:Reformen sollen Wirtschaftsaufschwung bringen

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Myanmars Staatschef Thein Sein hat eine neue Welle von Reformen angekündigt, um den Aufschwung des verarmten Landes voranzutreiben.

Myanmars Staatschef Thein Sein hat eine neue Welle von Reformen angekündigt, um den wirtschaftlichen Aufschwung des verarmten Landes voranzutreiben. Angestrebt sei ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 7,7 Prozent in den nächsten fünf Jahren.

Grundlage für den Aufschwung sollen Investitionen von ausländischen Firmen sein, die insbesondere an den Bodenschätzen des öl- und gasreichen Landes interessiert sind. Präsident Thein Sein zufolge soll künftig eine "Privatisierungskommission" eingesetzt werden, um die Rolle privater Unternehmen in den Bereichen Energie, Forstwirtschaft, Bildung und Gesundheit zu stärken.

Die EU hatte im April ihre Sanktionen gegen Myanmar für ein Jahr auf Eis gelegt, um die dortigen Reformbestrebungen zu unterstützen. Das einst völlig abgeschottete Land wird inzwischen nicht mehr von einer Militärjunta, sondern von einer formal zivilen Regierung geführt. Die Junta löste sich Ende März 2011 auf und übergab die Macht an eine Regierung unter Thein Sein. Diese führte eine Reihe von Reformen zur politischen Öffnung durch, ließ politische Gefangene frei und leitete die Aussöhnung mit ethnischen Minderheiten ein.

Blutige Unruhen im Westen Myanmars

Trotz dieser Bemühungen kam es in Myanmar in der jüngsten Vergangenheit wieder zu Unruhen zwischen Buddhisten und Muslimen. Am Dienstag verurteilte ein Gericht zwei Männer wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer Buddhistin zum Tode. Ein dritter Angeklagter beging den Staatsmedien zufolge vor Beginn des Prozesses in der Haft Selbstmord.

Der Mord an der Buddhistin gilt als Auslöser der blutigen Unruhen im westlichen Bundesstaat Rakhine, bei denen mehr als 30.000 Menschen vertrieben und mehr als 2000 Häuser zerstört wurden. Am 3. Juni hatten aufgebrachte Buddhisten in einem Racheakt zehn Muslime gelyncht. Amtlichen Angaben zufolge wurden bei seither anhaltenden Zusammenstößen 50 Menschen getötet. Über Rakhine wurde der Ausnahmezustand verhängt.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/kemp/beitz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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