In Myanmar sind nach Angaben der Militärregierung 19 Menschen zum Tode verurteilt worden. Sie sollen im Zusammenhang mit der Tötung eines Bekannten eines Hauptmanns hingerichtet werden, berichtete der armeeeigene Sender Myawaddy TV. Der Vorfall habe sich am 27. März einem Stadtteil von Yangon ereignet. Über weitere Einzelheiten wurde zunächst nichts bekannt.
Es handelt sich um die ersten bekanntgewordenen Todesurteile, seitdem das Militär am 1. Februar gegen die Zivilregierung geputscht hatte. Auf den Straßen schießen Polizei und Soldaten regelmäßig auf Demonstranten, die gegen die Militärregierung protestieren. Nach Angaben einer Gefangenenorganisation kamen dabei inzwischen mehr als 600 Menschen ums Leben.
Nach dem Putsch hatte die Militärjunta einen einjährigen Ausnahmezustand ausgerufen. Dieser soll nun womöglich "um sechs Monate oder länger" ausgedehnt werden, sagte ein Sprecher der neuen Militärführung zu CNN. Gleichzeitig versicherte er, dass "freie und faire Wahlen" innerhalb von zwei Jahren durchgeführt würden, wie es von der Verfassung vorgegeben sei. "Die demokratischen Standards in Myanmar werden aber nicht die gleichen sein wie in westlichen Ländern."
Unterdessen beklagte die UN-Sondergesandte für Myanmar, Christine Schraner Burgener, dass die Armeeführung sie nicht empfangen wolle. Sie sei bereit für einen Dialog, schrieb die Schweizerin bei Twitter. "Gewalt führt niemals zu friedlichen, nachhaltigen Lösungen." Burgener ist zur Zeit auf einer Reise in der Region. Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats kritisierten Mitglieder des Gremiums die Blockade-Haltung des Militärs in Myanmar.