Die nordrhein-westfälischen CDU-Politiker Serap Güler, Günter Krings, Thomas Kufen und Jens Spahn sprechen sich in einem gemeinsamen Thesenpapier gegen sogenannte "Import-Imame" vornehmlich aus der Türkei aus.
"Nur wer den Alltag der Muslime, insbesondere der Jugendlichen in Deutschland kennt, kann als Imam oder Religionslehrer lebensnah predigen und lehren", heißt es in der Veröffentlichung. Viele solcher Imame würden weder die kulturellen Gepflogenheiten in Deutschland kennen, noch Deutsch sprechen. Für die Integration und den interreligiösen Dialog sei das "schlicht hinderlich".
Mehr Geld für Imam-Ausbildung in Deutschland
Nach Ansicht der vier Politiker fühlen sich Muslime in Deutschland von diesen "Import-Imamen" nicht angesprochen. "Sie erscheinen dann fremder und weniger 'cool' als beispielsweise Hassprediger wie Pierre Vogel oder Sven Lau, die nicht nur die Sprache der Jugend sprechen, sondern auch auf Deutsch predigen", heißt es weiter in dem Papier.
Die Gruppe fordert deshalb, dass etwa die Mittel für die Ausbildung von Islamgelehrten an den deutschen Lehrstühlen für islamische Theologie aufgestockt werden. In Deutschland ausgebildete Lehrer und Imame könnten die wissenschaftlichen und theologischen Diskurse an den Hochschulen in die Gemeinden transportieren und gesellschaftsfähig machen. "Imame, die aus der Türkei entsandt und bezahlt werden, können diese Aufgabe oft nicht erfüllen."
Vorbild: Islamgesetz in Österreich
Die Finanzierung islamischer Geistlicher aus dem Ausland dürfte in Österreich bald verboten sein. Das österreichische Parlament verabschiedete jüngst ein neues Islamgesetz. Das schiebt auch der Entsendung von Imamen zum Beispiel aus der Türkei nach Österreich einen Riegel vor.
Was in Österreich nach der Zustimmung des Bundesrates Realität sein wird, wünschen sich in Deutschland auch einige Politiker - vor allem in der CDU. In der Partei, aber auch vom Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland wurde das Gesetz durchaus positiv aufgenommen.